Nach dem Aus der ZDF-Literatursendung „Die Vorleser“ hat die Arbeitsgemeinschaft der Publikumsverlage deutliche Kritik an der Kulturberichterstattung des Mainzer Senders geäußert.
„Das ZDF nimmt seinen Kulturauftrag als öffentlich rechtlicher Sender beim Thema Kultur und Lesen nur ungenügend wahr“, hieß es in einem am Donnerstag verbreiteten öffentlichen Appell der sogenannten AG Pub. Gefordert wurde Literatur und Lesen einen „zentralen Stellenwert“ im Programm des Zweiten Deutschen Fernsehens einzuräumen. Hier müsse ein Umdenken auf Seiten der Programmverantwortlichen einsetzen.
Nach enttäuschender Quotenentwicklung hatte das ZDF die Literatursendung „Die Vorleser“ mit Amelie Fried und Iljoma Mangold zum Jahresende vorzeitig eingestellt. Der Sender hatte angekündigt, vor dem Sommer werde es kein neues Literaturformat im Programm geben (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Auch der WDR hatte kürzlich die Absetzung seines Magazins „Was liest Du?“ mit Jürgen von der Lippe bestätigt.
Trotzdem spielt die Literatur im öffentlich-rechtlichen Fernsehen durchaus noch eine wahrnehmbare Rolle. Vor allem in den Dritten sind zahlreiche Formate wie „Literatur im Foyer“ (SWR), „Quergelesen“ (RBB)“, das „Bücherjournal“ (NDR), „Lesezeichen“ (BR) oder „Fröhlich Lesen“ (MDR) auf Sendung. Hinzu kommen „Bookmark“ und der „Literaturclub“ auf 3sat und „Druckfrisch“ in der ARD. [ar]
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