Der Jugendsender Joiz startet ein neues Musikclip-Format. Die Show wird „X-Plizit“ heißen und soll „verboten krasse“ Musikvideos „an der Schmerzgrenze“ zeigen, wie der Sender verspricht.
Lange bevor Miley Cyrus nackt auf einer Abrissbirne ritt, brachte Madonna die versammelte Christenheit mit dem Clip zu „Like A Prayer“ gegen sich auf. Michael Jacksons 13-Minuten-Version von „Thriller“ war zu gruselig fürs Fernsehen und Die Ärzte zensierten ihr Zombie-Video zum Hit „Junge“ gleich selbst mit lustigen Comicbildchen. Skandal-Musikvideos haben eine lange Tradition, heutzutage muss aber schon viel passieren, um für Aufsehen zu sorgen.
Der Jugendsender Joiz möchte das Skandalvideo nun zum Programmkonzept machen. In der Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November, passenderweise an Halloween und um Mitternacht, startet Joiz das Musikclip-Format „X-Plizit“. Für die Vorstellung der neuen Sendung geizt der Sender nicht mit wirksamer Sprache. Moderator Maurice Gajda werde „verboten krasse“ Musikvideos vorstellen, Videos, „die besser unter Verschluss gehalten werden sollten“, wie Joiz mitteilt. Programmdirektorin Jennifer Mival spricht von „bahnbrechenden schaurig-schönen Musikvideos, viel nackter Haut und filmreifen, skurrilen Geschichten, die absolut polarisieren.“ Für Moderator Gajda sind die Videos häufig sogar so heftig oder gruselig, dass man gar nicht hinsehen möchte – aber man kann einfach nicht wegschauen.“
Gajda moderiert die Show in der Halloween-Nacht aus einem Open-Air-Studio mitten im Wald. Pro Sendung sollen zwischen 20 und 24 neue Clips gezeigt werden. X-Plizit läuft jeweils zwei Stunden freitags, samstags und sonntags. Das ist ganz schön viel Sendeplatz für Skandale. Ob bei der geplanten Menge an Videos tatsächlich alle Clips an der Schmerzgrenze und verboten krass sein werden, werden die ersten Episoden zeigen. [chp]
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