Der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger VDZ hat die Ankündigung von kostenpflichtigen ARD-Apps durch die neue ARD-Vorsitzende, Monika Piel, mit Freude aufgenommen. Dennoch findet der VDZ immer noch Gründe, sich zu beklagen.
Piels Worten müssten Taten folgen, sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ), Wolfgang Fürstner, am Mittwoch in Berlin. Gratis-Angebote von ARD und ZDF würden das Geschäft der privaten Medien beeinträchtigen. Piel hatte angekündigt, auch für die ARD-Apps Geld zu verlangen, wenn die privaten Anbieter dies ebenso tun würden (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
Fürstner sieht in Piels Aussagen ein positives Zeichen, sie drückten „ein gewisses Verständnis“ aus. Der VDZ-Chef bekäftigte in diesem Zusammenhang seine Forderung nach einer Reform des Urheberrechts. Das sogenannte Leistungsschutzrecht richte sich nur an jene, die mit den Leistungen der Verlage Geld verdienten. Das Zitieren und das Verlinken auf andere Internetseiten sollten auch in Zukunft kostenfrei sein.
Die Verlage sind laut Fürstner darauf angewiesen, sich neue Geschäftsfelder zu erschließen. In diesem Jahr sollen etwa 45 Prozent der Zeitschriftentitel als kostenpflichtige Apps auf dem iPad von Apple verfügbar sein. Nach den Arbeitsplatzverlusten 2009 und 2010 rechnet der Verband für 2011 mit einem Anstieg der Mitarbeiterzahl in den Zeitschriftenverlagen um 1,2 Prozent auf insgesamt 32 700. [mw]
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