US-Studie: Schwul-lesbische Serienfiguren auf dem Vormarsch

3,9 Prozent der festen Charaktere in US-amerikanischen Fernsehserien sind entweder lesbisch, schwul oder bisexuell. Das geht aus einem am Mittwoch vorgelegten Bericht der Gay and Lesbian Alliance Against Defamation (GLAAD) hervor.

Die Vereinigung verwies in der 15. Auflage ihrer jährlich durchgeführten Studie „Where We Are On TV“ auf 58 feste Rollen nicht-heterosexueller Charaktere auf den großen Networks ABC, CBS, NBC, Fox und CW sowie auf Spartensendern im Kabel. Dazu zählten etwa ein schwuler Bruder in „The Good Wife“, eine lesbische Cheerleaderin in der neuen CW-Show „Hellcats“ und insbesondere eine große Zahl gleichgeschlechtlich orientierter Blutsauger in der Vampirserie „True Blood“ auf dem Bezahlkanal HBO.

Auf den großen Networks sei allerdings gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang von 35 auf 25 Charaktere zu verzeichnen, konstatierte die GLAAD. Bedenklich sei vor allem der Umstand, dass aktuell kein einziger farbiger Charakter mit schwuler, lesbischer oder bisexueller Orientierung als Identifikationsfigur für Jugendliche auf dem Bildschirm vertreten sei.

GLAAD-Präsident Jarreet Barrios sprach dennoch von einem Umbruch in der amerikanischen Gesellschaft, der sich in einem größeren Bewusstsein und mehr Toleranz für die Community widerspiegele. Insbesondere Serien wie „Modern Family“ oder „Glee“ würden beweisen, dass schwule Themen im Mainstream angekommen seien, sagte er. [ar]