
München – Kein Mitglied des Bundeskabinetts hat seine Politik in der laufenden Legislaturperiode so oft in Fernseh-Talkshows verkauft wie Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU).
Dem Nachrichtenmagazin „Focus“ zufolge besuchte von der Leyen seit November 2005 insgesamt 22 Rederunden. Der Zweitplatzierte Horst Seehofer (CSU) trat 20 Mal auf. Er war allerdings im Oktober 2008 vom Verbraucherschutzministerium ins Amt des bayerischen Ministerpräsidenten gewechselt. Innenminister Wolfgang Schäuble (CDU) war 18 Mal zu sehen.
Alle anderen Kabinettsmitglieder waren nach Darstellung des Magazins deutlich weniger präsent: Die Viertplatzierten, Umweltminister Sigmar Gabriel (SPD) und der Ex-Ressortchef für Wirtschaft Michael Glos (CSU), besuchten jeweils zehn Talkshows. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) auf Rang zwölf war laut FOCUS sechsmal in einer Fernseh-Talkrunde.
Die Zahlen stammen aus einer Auswertung, die die Bundesregierung auf Anfrage des Bundestagsabgeordneten Hans-Joachim Otto (FDP) ermittelt hat. Aus ihr ergibt sich auch, dass Seehofer besonders oft in die „Münchner Runde“ des Bayerischen Fernsehens (sechsmal) und zu „Berlin Mitte“ im ZDF (viermal) ging. Von der Leyen hatte dort seit Ende 2005 sechs Auftritte und fünf bei „Beckmann“ in der ARD. [mg]
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