Seit vier Jahren konnte Deutschland beim Eurovision Song Contest keine Erfolge mehr verbuchen. Jetzt steht die Suche nach einem Kandidaten an, der bei „Unser Song für Österreich“ an Lenas Sieg von 2010 anknüpfen kann.
Das Frauentrio Elaiza konnte es nicht richten: Deutschland landete beim Eurovision Song Contest vor einem Jahr auf einem enttäuschenden 18. Platz. An diesem Donnerstag wird in Hannover ein mutiger Kandidat gesucht, der beim ESC-Finale am 23. Mai in Wien für Deutschland singt und hoffentlich mehr Punkte holt.
Acht Solokünstler und Bands stellen sich beim Vorentscheid „Unser Song für Österreich“ (ARD, 20.15 Uhr) dem Votum des Publikums. 4500 Zuschauer werden die Live-Show in der Tui-Arena verfolgen. Hinzu kommt möglicherweise ein Millionenpublikum vor dem Fernseher.
Über die vielen Menschen wolle sie am besten gar nicht nachdenken, sagte Ann Sophie am Mittwoch. Die 24-jährige Newcomerin hat sich – wie im vergangenen Jahr Elaiza – beim Clubkonzert in Hamburg den letzten freien Startplatz gesichert. Sie begeisterte mit ihrer Soulstimme und einer selbstbewussten sexy Show. „Jetzt steht dir ja eventuell eine Weltkarriere bevor. Hast du nicht über einen anderen Namen nachgedacht?“, fragte Moderatorin Barbara Schöneberger. „Nein, das bin ich“, sagte Ann Sophie.
Etablierte Stars sind diesmal nicht unter den Bewerbern für den früheren Grand Prix, dafür mit Andreas Kümmert und Mrs. Greenbird die Sieger von zwei Castingshows. Der 27-Jährige Rock- und Soulsänger Kümmert war am Mittwochmittag beim Arzt, sollte aber bis zur Show wieder fit werden. „Wir haben jemanden, der sich um ihn kümmert“, versicherte Schöneberger.
Die Bandbreite reicht von mittelalterlichen Klängen (Faun) über Elektronik (Laing) bis hin zur deutschsprachigen Ballade (Alexa Feser). Die 35-jährige Alexa Feser hat vor gut vier Monaten ihr erstes Album herausgebracht und ist jetzt sogar für einen Echo nominiert. Dass sie auf Deutsch singt, ist für die Wahl-Berlinerin kein Nachteil. „Die Musik kennt keine Sprache. Hauptsache ist, dass man echte Gefühle zeigt und glaubwürdig ist“, sagte sie im dpa-Interview.
Musikalische Gäste außer Konkurrenz sind der Chartstürmer Mark Foster („Flash mich“) sowie die Schweizer Pop- und Soulsängerin Stefanie Heinzmann. Die Show eröffnen wird die Gewinnerin des Eurovision Song Contest 2014, Conchita Wurst. Die bärtige Dragqueen aus Österreich wirbt seit ihrem ESC-Triumph weltweit für Toleranz. In Hannover wird Wurst zum ersten Mal ihren neuen Song vorstellen.
Seit 1956 geht der europäische Sängerwettstreit jedes Jahr über die Bühne, bei der 60. Jubiläumsausgabe darf einmalig Australien mitmachen. Deutschland hat mit Nicole (1982) und Lena Meyer-Landrut (2010) zweimal gewonnen. [dpa/kw]
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