Wuhan – eine Stadt, deren Namen mittlerweile wohl fast jeder kennt. Der SWR hat nun beschlossen, die Dokumentation „Wuhan – Chronik eines Ausbruchs“ doch nicht auszustrahlen – Hintergrund der Maßnahme ist wohl umstrittenes Filmmaterial.
Der Südwestrundfunk (SWR) hat kurzerhand entschieden, die Dokumentation „Wuhan – Chronik eines Ausbruchs“ aus dem Programm zu nehmen. Ursprünglich sollte die Doku heute innerhalb der Reihe „Story im Ersten“ um 22.45 Uhr ausgestrahlt werden.
Bis zuletzt habe der Sender gemeinsam mit der Produktionsfirma für die Realisierung dieses Projekts gekämpft. Bei der intensiven redaktionellen und rechtlichen Prüfung war es laut SWR wichtig, dass der Film allen journalistischen und juristischen Ansprüchen genügt.
Wie der SWR erst am gestrigen Sonntag erfahren hat, könne die beauftragte Produktionsfirma dem SWR nicht die erforderlichen Rechte am verwendeten Filmmaterial des China Intercontinental Communication Center (CICC) einräumen. Damit feht eine Grundvoraussetzung für die beim SWR gültigen journalistischen Standards für das Verwenden von fremdem Rohmaterial.
Da eine einvernehmliche und für den SWR akzeptable Rechteklärung zwischen dem Produzenten und CICC leider nicht erreichbar erscheine, plant der SWR derzeit keine Ausstrahlung. Der SWR bedaure diese kurzfristige Absage und bitte um Verständnis.
Im Vorfeld der geplanten heutigen Ausstrahlung hatte es Kritik an der Dokumentation „Wuhan – Chronik eines Ausbruchs“ gegeben. Die „Süddeutsche Zeitung“ berichtete darüber. Kern der Kritik: Für die Doku wurde Filmmaterial der staatlichen Stelle CICC und somit kein unabhängiges Filmmaterial verwendet. Der SWR verteidigte hingegen laut dpa das Projekt.
ml/dpa
Bildquelle:
- wuhandoku: obs/SWR - Südwestrundfunk