Die umstrittenen „Käfigkämpfe“ der Ultimate Fighting Championship lassen die deutschen Medienhüter auch nach dem von ihnen verhängten Sendeverbot gegen den Sport1-Vorgänger DSF nicht los.
Auf dem Medientagen in München stellt die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) die Kampfhandlungen in einem Maschendrahtkäfig am 14. Oktober ab 16.00 Uhr in den Mittelpunkt einer Gesprächsrunde. Neben Joachim von Gottberg, Geschäftsführer der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) und der Münchener Jugendmedienschützerin Verena Weigand darf mit Oliver Copp, Chefredakteur des Kampfsport-Magazins „Fighters Only“, auch ein vom Verbot mittelbar Betroffener auf dem Podium Platz nehmen.
Weitere Gesprächspartner sind der schleswig-holsteinische Innenminister Klaus Schlie und Kabarettist Werner Schneyder. Sorgen bereitet der KJM laut einer Mitteilung vom Montag die große Präsenz von Brutalität und Tabubrüchen im Internet. Dort seien neben zahllosen Ultimate Fighting-Clips auch Videos von brutalen „Bum-fights“, in denen sich Obdachlose prügeln, eingestellt. Auch der Musiksender MTV zeige seit Dezember 2009 im Hauptabendprogramm mit der Reality-Serie „Bully Beatdown“ problematische Inhalte.
Im März 2010 hatte die Bayerische Landesmedienzentrale als zuständige Aufsichtsbehörde dem Sport1-Vorgänger DSF die Ausstrahlung der Sendungen „The Ultimate Fighter“, „UFC Unleashed“ und „UFC Fight Night“ am Freitagabend untersagt. Die drei Formate müssten durch „andere, genehmigungsfähige Programminhalte“ ersetzt werden, hieß es damals. [ar]
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