Vor 40 Jahren flimmerte mit „Taxi nach Leipzig“ der erste „Tatort“ über den Bildschirm. Wenn am Sonntag das Jubiläum gefeiert wird, gibt Ulrich Tukur als Ermittler Felix Murot seinen Einstand. Eine andere Ermittlerrolle hätte er sich nicht vorstellen können, so der Schauspieler.
Tukur, der seit zehn Jahren in Venedig wohnt, hätte seinen Arbeitsweg auch deutlich abkürzen können und sich statt sich im HR-„Tatort“ zu verpflichten sicher auch in den beliebten Donna-Leon-Verfilmungen der ARD verdingen können. Das sei für ihn aber nicht infrage gekommen, erzählte der Schauspieler der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Samstagsausgabe). Die Rolle des Commissario Brunetti in dieser Art Film hätte ihm nicht gelegen, so Tukur: „Ich kenne wohl Donna Leon, eine sehr nette und interessante Frau. Und ich glaube, dass auch sie nicht besonders glücklich mit diesen Filmen ist.“ Die Filme seien reines Klischee und würden Venedig nur als Kulisse nutzen, kritisierte er.
Seinen Künstlernamen verdankt der Schauspieler, der eigentlich denNachnamen „Scheurlen“ trägt, seiner Familiengeschichte. Seine Vorfahrenhätten Anfang des 19. Jahrhunderts im napoleonisch besetzten Rheinlandgelebt und wollten einen ihrer Söhne Napoleon nennen. Als sie ihn beieiner französischen Militärbehörde anmelden wollten, habe derfranzösische Offizier gefragt „Nur Napoleon? Nur ein Vorname?“.Woraufhin die Antwort kam „Napoleon tout court, tout court“. Das habeder Offizier dann eingedeutscht zu Tukur. Und als der Schauspieler zuBeginn seiner Karriere für seinen unaussprechlichen Nachnamen kritisiertwurde, habe er eben diesen Namen als Künstlernamen gewählt. [cg]
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