
Kiel – Jörg Howe, neuer Vorsitzender des Medienrats der schleswig-holsteinischen Medienanstalt ULR, erwartet im Zuge der Digitalisierung ein baldiges Ende des frei empfangbaren Fernsehens.
Die sagte der hauptberufliche Konzernsprecher des Handelskonzern Karstadt-Quelle auf den nunmehr fünften Mediatagen Nord, die vom 21. bis 25. November stattfinden.
„Man muss kein Prophet sei, um festzustellen, dass mit der Digitalisierung die Ära des ‚Free-TV‘ auf Sicht enden dürfte“, sagte Howe. „Die digitale Programmvielfalt lässt sich mit Rundfunkgebühren und Werbung allein nicht mehr finanzieren. Stattdessen werden wir uns zunehmend an individuelle Abrechnungen gewöhnen müssen.“ Schlüssel dafür sei die Klärung der Rechte an digitalen Inhalten (Digital Rights Management, DRM). Ohne dieses und die Installation zuverlässiger Schutzmechanismen in der digitalen Zukunft gebe es keine Rechtssicherheit, keinen Fortschritt und kein Wachstum. Hier müsse auch die ULR einen fairen Ausgleich zwischen Zuschauer- und Unternehmerinteressen schaffen. Für die Anbieter von audiovisuellen Angeboten öffne DRM die Tür zu neuen Finanzierungsmodellen, für das Publikum neue digitale Medienwelten, wenn es denn zu zahlen bereit sei, ansonsten bleibe ihm der Zugang verwehrt. [mg]
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