Mehrfach sei Ufa-Produzent Nico Hofmann an dem Punkt gewesen, die geplante Mini-TV-Serie über Hitler hinzuschmeißen. Der brisante Stoff erfordert besondere Sorgfalt. Der Produzent hält jedoch an der Serie fest, da die Drehbücher mittlerweile auf einem Niveau sind, auf dem man sie bringen müsse.
Filmproduzent Nico Hofmann hält an seiner geplanten Fernsehserie über Adolf Hitler fest. „Es ist eine wahnsinnig schwierige Arbeit geworden. Ich war fünf oder sechs Mal kurz davor zu sagen: „Wir lassen es“, sagte Hofmann am Montagabend in Berlin. Mittlerweile seien die Drehbücher aber auf ein Niveau gekommen, wo man sagen müsse, man müsse sie eigentlich machen. Die Produktionsfirma Ufa Fiction plant seit längerem eine TV-Miniserie über den Nazi-Diktator. Konkrete Gespräche zur Umsetzung hatte sie mit dem Privatsender RTL geführt.
Hitler sei „ein hoch spannender und zugleich besonders brisanter Stoff“, teilte ein RTL-Sprecher auf Anfrage mit. „Mit der Drehbuch-Entwicklung bisher sind wir sehr zufrieden. Sobald sie abgeschlossen ist und die erforderlichen Eckdaten feststehen, werden wir entscheiden, ob wir in Produktion gehen.“ Ein Thema wie dieses erfordere besondere Sorgfalt, da es nah an der historischen Wahrheit erzählt werden müsse, teilte der Sprecher mit.
Hofmann, der unter anderem das Kriegsdrama „Unsere Mütter, unsere Väter“ produzierte, hatte die fiktionale Hitler-Serie im Oktober 2012 angekündigt. Jede Folge soll ein Kapitel vom Aufstieg Hitlers beleuchten – vom Ende des Ersten Weltkriegs bis zum Holocaust und zum Zweiten Weltkrieg. An dem Projekt hätten die Macher mehrere Jahre gearbeitet, sagte Hofmann. Nun hätten sie eine Differenzierung in der Entwicklung der Drehbücher erreicht. Das Projekt könne man somit moralisch verantworten, erklärte der 55-Jährige.
Historische Berater begleiten das Projekt, wie Hofmann sagte. Die fertigen Drehbücher sollten unter anderem jüdischen Gemeinden gezeigt werden. „Es ist ganz, ganz entscheidend, dass wir die Bücher vor den Dreharbeiten sowohl bei den Historikern als auch bei den Gemeinden offenlegen.“
Parallel plant Ufa Fiction auch ein Filmprojekt über die Regisseurin Leni Riefenstahl, die im Auftrag Hitlers Filme über die Reichsparteitage der NSDAP und über die Olympischen Spiele 1936 drehte. „Uns interessiert die Lebenslüge der Frau“, sagte Hofmann. Im Sommer 2014 war bekanntgeworden, dass das ZDF aus dem Projekt ausgestiegen war. Damals hatte Hofmann gesagt, er hoffe, das Vorhaben stattdessen mit der ARD zu realisieren.
„Wir haben bei beiden Projekten eine sehr weite Entwicklung, so dass wir davon ausgehen, dass wir produzieren“, sagte Hofmann. Wer in diesem Falle den Part Hitlers spielen könnte, ist noch unklar. Er habe bestimmte Ideen, sagte Hofmann, aber dafür sei es noch zu früh. [dpa/am]
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