Hamburg – Die deutschen TV-Zuschauer wollen mehr Spielfilme und Dokumentationen sehen und dafür auf Klatschmagazine und Reality-Shows verzichten
58 Prozent möchten mehr Spielfilme sehen, auch Natur- und Tierdokus (53 Prozent) sowie Reisedokumentationen (34 Prozent) stehen auf der Wunschliste ganz oben, wie eine repräsentative Umfrage der Zeitschrift „TV Movie“ ergab, für die das Emnid-Institut 1.000 Bundesbürger ab 14 Jahre befragte.
Auch bei Nachrichten- und Politiksendungen (31 Prozent), Comedy (24 Prozent), Unterhaltungsshows und Sport (je 22 Prozent) wünschen sich die Zuschauer ein größeres Angebot. „Weniger davon“ heißt es für 83 Prozent hingegen bei Klatschmagazinen. Auch von Reality-Shows (68 Prozent), Talkshows (62 Prozent), US-Serien (57 Prozent) und deutschen Serien und Soaps (49 Prozent) haben viele Befragte genug.
Für die Sender sind die Zuschauer offenbar nicht mehr berechenbar. „Früher war klar, welche Bevölkerungsgruppe sich für welche Sendung entscheidet“, sagt Jo Groebel vom Europäischen Medieninstitut. Heute seien Vorhersagen kaum möglich. „Menschen mit durchschnittlicher Bildung gucken die Wissens-Shows, und Studierte sehen sich den letzten Trash an.“
Die Verantwortlichen haben die Lage offenbar erkannt und versprechen für 2005 mehr Qualität. „Wir setzen auf Filme und Serien“, sagt Sat.1-Sprecherin Kristina Faßler. Bei Pro Sieben will man „weniger Reality und mehr Fiction“ zeigen und auch RTL kündigt an, sein Programm zu ändern: „Der Zuschauer bekommt bei uns mehr Movies und Serien“, sagt RTL-Sprecher Christian Körner[lf]
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