Der Konsum von TV-Serien kann mitunter eine Abhängigkeit hervorbringen. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass der menschliche Körper mit entsprechenden Entzugserscheinungen reagiert, wenn der Zugang zu geliebten Serien blockiert wird.
Erfolgsserien wie „Game of Thrones“, „Breaking Bad“ oder auch „The Walking Dead“ fesseln weltweit beinahe täglich Millionen Fernsehzuschauer vor die TV-Bildschirme. Doch nicht alle eingefleischten Serien-Fans legen dabei eine gesunde Leidenschaft für das jeweilige Format an den Tag. Wie Wisschenschaftler in einer neuen Studie herausfanden, ist die Begeisterung für eine Serie bei manchen Menschen so groß, dass der menschliche Körper bei Entzug mit Symptomen von Abhängigkeit reagiert.
An der im Auftrag des Seriensenders Fox und Vodafone durchgeführten Studie, die von den Forschern der Neuromarketing Labs in Aspach und Reutlingen durchgeührt wurde, nahmen insgesamt 74 Probanden zwischen 18 und 47 Jahren Teil. Sie wurden mit bis zu 15 verschiedenen Serien konfrontiert, während die Forscher die körperlichen Reaktionen auf das Gesehene untersuchten. Dabei wurden die Formate aus den Angaben ausgewählt, die die Teilnehmer bezüglich ihrer Lieblingsserien gemacht haben. Die Frage, ob diese auch im Programm von Fox laufen, soll dabei keine Rolle gespielt haben.
Neben Messungen des Herzschlages, der Hirnströme, der Hirndurchblutung, des Hormonspiegels und der Hauttemperatur beobachteten die Forscher um Studienleiter Dr. Kai-Markus Müller auch die Atemfrequenz und die Augenbewegungen der Probanden, während diese die Serien schauten. Dabei beobachteten die Wissenschaftler bei einem plötzliche Abschalten der Serie Entzugserscheinungen wie Schweißausbrüche, Luft anhalten oder auch eine sinkende Körpertemperatur. Alles Symptome, die bereits bei anderen Studien mit Abhängigen registriert wurden.
Generell bescheinigten die Wissenschaftler Serien allerdings eine beruhigende Wirkung auf die Zuschauer – selbst wenn es sich dabei um Horror-Szenen handelt. Diese Erkenntnis ergab sich aus den Messungen des Hormonspiegels. Auf ihre jeweiligen Lieblingsserien reagierten die Tester zudem durchweg mit positiven Emotionen, wie mittels Elektorenzephalografie (EEG) gemessen wurde, die von erhöhter Schweißbildung, Herzklopfen und schnellerer Atmung begleitet wurden. [fm]
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