
Leipzig/Unterföhring – Seit dem Start des Frauensenders Sixx am 7. Mai 2010 sind zwei Monate vergangen. Die Pro-Sieben-Sat-1-Gruppe sieht den Start gelungen.
Im Februar 2010 stand es fest: Ein neuer Sender sollte entstehen. Ein Frauensender um genau zu sein. Für die Pro-Sieben-Sat-1-Gruppe ein völlig neues Konzept mit erfolgreichen Aussichten: Circa 42 Millionen weibliche Zuschauer. Auch ein passender Name war schnell gefunden: Sixx – modern, unique, mit Wiedererkennungswert.
Wie der Name sollte auch das Programm unverwechselbar werden: Ein Mix aus erfolgreichen (US-)Serien, viel versprechenden Filmpremieren wie etwa „Sex and the City – der Film“ und unterschiedlichen Dokumentationen sollte die Zielgruppe von 19 bis 49 locken. Mit dem neuen Konzept ging Pro Sieben Sat 1 auch unternehmerisch neue Wege. So entschied man sich sowohl auf klassische Werbung als auch auf ein Management zu verzichten. Man einigte sich stattdessen auf Sonderwerbeformen und eine Aufteilung der Aufgaben auf die Führungsmitglieder der German-Fee-TV-Gruppe.
Der Start am 7. Mai 2010 wurde holprig: Anders als erwartet wurde Sixx nicht einheitlich ins Kabelnetz eingespeist. Während Kundinnen bei Kabel BW, Unitymedia und Telecolumbus bereits mit Sixx empfangen konnten, „was Frauen sehen wollen“, schaute man bei Kabel Deutschland, Alice/Hansenet und Kabelkiosk noch ins Schwarze. Erst mit einiger Verzögerung wurde der Sender einheitlich verbreitet – allerdings nur digital. Kunden, die ihr Fernsehprogramm terrestrisch über DVB-T empfangen oder analoges TV nutzen, müssen nach wie vor auf den Frauensender verzichten.
Auch bezüglich des Programms musste sich der Sender harsche Kritik gefallen lassen. WDR-Moderatorin Lisa Ortgies kritisierte den Sender in den Medien als „Tussi-TV“. Wirkliche Frauenthemen kämen in dem Sendekonzept nicht vor. Eine Meinung, die offenbar viele Zuschauerinnen nicht teilen. Sixx hat Erfolg: Wie eine Sprecherin DIGITAL FERNSEHEN sagte, liegt die technische Reichweite von Sixx inzwischen bei 43 Prozent – das sind über 14 Millionen Haushalte. Bis 2015 sollen es 23 Millionen Haushalte werden.
Somit scheint das Konzept des Senders, „Sixx – das will ich auch“, aufgegangen zu sein. DIGITAL FERNSEHEN wird die Entwicklung weiter im Auge behalten. [mg]
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