Der Spieltag der Fußballbundesliga wird nicht weiter zerstückelt. Die Deutsche Fußball Liga erteilte den Wünschen von TV-Sendern eine Abfuhr, den Spieltag weiter zu fragmentieren. Das sei sie den Fans schuldig. Auch beim Geld ist vorerst das Ende der Fahnenstange erreicht.
Die DFL will eine weitere Zerstückelung des Bundesligaspieltages verhindern „Die Zeit, dass sich alle hochbieten und wir ändern dafür den Spielplan, sind vorbei“, sagte Christian Seifert, Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutschen Fußball Liga (DFL), auf dem Sportbusiness-Kongress in Düsseldorf. Die DFL werde nicht an den Spielplan rangehen. „Das wollen wir den Fans nicht antun“, so Seifert.
Die DFL hatte bei der letzte Vergabe der TV-Rechte Zugeständnisse an die Pay-TV-Anbieter gemacht und den Spieltag verändert. Der Spieltag beginnt bereits am Freitag mit einem Spiel, am Samstag folgen dann sechs weitere Partien, davon ein „Topspiel“ um 18.30 Uhr. Abgeschlossen wird der Spieltag am Sonntag mit den restlichen zwei Begegnungen. Bisher zahlen für die TV-Rechte fünf Anbieter (Sky, Telekom, ARD, ZDF, Sport1) insgesamt 412 Millionen Euro im Jahr.
Der Ligaverband will offenbar auch nicht mehr Geld als bisher aus dem Spieleverkauf verdienen. „Wir müssen versuchen, einen guten Abschluss zu bekommen, doch ohne Vorgaben“, sagte Seifert. Gleichzeitig zeigte er Verständnis für die Ende Januar vorgebrachte Forderung von FC-Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge, nach einer Verdoppelung der TV-Einnahmen. Das ist für Seifert nachvollziehbar, wenn er auch anmahnte,die Realitäten anzuerkennen. BSkyB in England habe rund sieben Millionen Abonnenten und zahle 600 Millionen Euro an die Premier League. In Deutschland habe Sky nur 2,65 Millionen Abonnenten. Der Pay-TV-Anbieter bezahlt dafür ca. 250 Millionen Euro pro Saison.
Eine Möglichkeit, die Erträge zu erhöhen, könnte die Beteiligung neuer Partner sein. So will die DFL auch Anbieter von Internet- und Web-TV ins Boot holen. Kritiker befürchten aber durch die Beteiligung von vielen Rechteinhabern einen Verlust an Exklusivität und eine Verwässerung des originären Wertes des Produkts. Dem entgegen stehe die Trägheit der Nutzer. Trotz vielfältiger Möglichkeiten wie Web-TV oder mobiler Internetnutzung über Tablet-Rechner oder Smartphones ist das Fernsehen immer noch unangefochtene Nummer 1. [mw]
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