Die Programmplanung am Sonntagabend ist für alle TV-Sender ein schwieriges Unterfangen, denn die ARD ist mit dem „Tatort“ auf die Spitzenposition abonniert. Auch in dieser Woche war die Konkurrenz wieder chancenlos. Immerhin: RTL konnte mit der Formel 1 tagsüber ordentlich punkten.
Punktsieg für den Frankfurter „Tatort“. Ganze 9,50 Millionen Zuschauer verfolgten am Sonntagabend zur Primetime um 20.15 Uhr den 90-Minüter „Es ist böse“ und bescherten der ARD einen satten Marktanteil von 25,8 Prozent im Gesamtpublikum ab 3 Jahren. Damit fuhr die Produktion des Hessischen Rundfunks den bislang höchsten Wert für das Ermittlerteam Joachim Król und Nina Kunzendorf ein.
Auch bei den Jüngeren war die Kult-Krimireihe äußerst beliebt. Insgesamt schalteten 3,14 Millionen Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren (20,3 Prozent) zur Primetime das Erste ein. Damit sicherte sich der „Tatort“ den doppelten Tagessieg. Bei einer eher unpolitischen Ausgabe der Talkshow „Günther Jauch“ zum Thema „Schicksalsschläge – Samuel Kochs zweites Leben“ blieben im Anschluss noch 4,82 Millionen Zuschauer ab drei Jahren (16,6 Prozent) hängen.
Ganz nach vorn fuhren bei RTL auch die Piloten der Formel 1, die auf der Rennstrecke im arabischen Bahrain wieder die Reifen zum Qualmen brachten. Pünktlich zum Start saßen am Nachmittag 6,94 Millionen Motorsportfans (37,6 Prozent) vor dem Bildschirm und verfolgten die heiße Verfolgungsjagd, davon 2,79 Millionen aus der werberelevanten Zielgruppe (36,5 Prozent).
Am Abend schickte der Kölner Privatsender dann Hollywood-Schönheit Julia Roberts als „Pretty Woman“ ins Rennen um die Gunst der Zuschauer. 3,66 Millionen (10,6 Prozent) wollten die schon vielfach wiederholte Romanze mit ihrem männlichen Konterpart Richard Gere nicht verpassen. Mit 2,11 Millionen Zuschauern und 14,4 Prozent konnte der Spielfilm auch beim jüngeren Publikum punkten.
Im Gesamtpublikum war der ZDF-Film „Liebe, Babys und ein Neuanfang“ zwar die populärste Alternative zum „Tatort“, doch das ARD-Erfolgsformat hielt die Konkurrenz deutlich auf Distanz. 5,55 Millionen Zuschauer wollten mit ansehen, ob Hebamme Antonia und Chefarzt Thomas ihre Ehe wieder in die richtige Bahn lenken. Für das Zweite bedeutete das eine Sehbeteiligung von 15,1 Prozent. Bei den Jüngeren verfehlt der Film knapp den Sprung in die Top 20. Der britische Ermittler „Lewis“ und sein treuer Gehilfe begeisterten im Anschluss ganze 3,32 Millionen Zuschauer (14,2 Prozent).
Deutlich höher in der Gunst der jungen Zuschauer stand dagegen „Hancock“ auf ProSieben. 2,64 Millionen Superheldenfreunde wollten Will Smith mit schier unmenschlichen Kräften nicht verpassen und bescherten dem Privatsender damit einen Quotenanteil von 17,4 Prozent. Insgesamt entschieden sich 3,40 Millionen (9,4 Prozent) für „Hancock“. Im Anschluss zeigte ProSieben den zweiten Teil von Christopher Nolas „Batman“-Reihe „The Dark Knight“. Heath Ledgers brilliante Darstellung des Jokers ließen sich 1,49 Millionen Zuschauer aus der werberelevanten Zielgruppe (19,6 Prozent) nicht entgehen.
Gut schlugen sich am Sonntagabend auch die Serien auf Sat.1. Den neuesten Fall von „Navy CIS“ begleiteten 3,99 Millionen Zuschauer ab 3 Jahren (10,9 Prozent), davon 2,35 Millionen Werberelevante (15,6 Prozent). „The Mentalist“ konnte dagegen 3,60 Millionen Serienfans (10,1 Prozent) für sich begeistern. Bei den Jüngeren entschieden sich 2,17 Millionen (14,3 Prozent) für Sat.1. In der werberelevanten Zielgruppe spielte auch „Hawaii Five-0“ für 1,29 Millionen (11,6 Prozent) am Sonntagabend eine Rolle.
Direkt vor der Primetime fiel der Vergleich zwischen RTL und Sat.1 zugunsten von Sat.1 aus: Die Dokusoap „Julia Leischik: Bitte melde dich“ sahen um 19 Uhr 4,19 Millionen Zuschauer (15,1 Prozent) und Miriam Pielhaus „Großstadtliebe“ um 19.05 Uhr 2,30 Millionen. [fm]
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