TV-Nachrichten 2010: Finanzkrise vor Afghanistan und Fußball-WM

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Die Wirtschaftskrise in der Europäischen Union war im vergangenen Jahr mit einer Sendezeit von mehr als 20 Stunden das dominierende Thema in den sechs meistgesehenen Hauptnachrichtensendungen des deutschen Fernsehens.

Das geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Jahresauswertung des Onlineportals Politik-Digital.de hervor, die neben den öffentlich-rechtlichen Formaten „Tagesschau“ und „Tagesthemen“ (ARD) sowie „heute“ und „heute-journal“ (ZDF) auch die privaten Konkurrenten „RTL aktuell“ und „Sat 1 Nachrichten“ im Rahmen einer Inhaltsanalyse erfasst.

Nach der Eurokrise folgen der Krieg in Afghanistan mit 19 Sendestunden und die Fußball-WM in Südafrika mit knapp 17 Stunden auf den weiteren Plätzen des jährlichen Relevanzbarometers. Mit einigem Abstand folgen das Winterwetter, das Erdbeben in Haiti und der Regierungswechsel in Nordrhein-Westfalen.

Während die Nachrichten von ARD und ZDF die Eurokrise auf Platz 1 oder 2
setzten, war bei den Privaten die Fußball-WM in Südafrika das am meisten beachtete Thema. Auch andere „soft news“ wie Verkehrsprobleme oder das Unglück bei der Love Parade in Duisburg nahmen deutlich mehr Raum ein als bei der öffentlich-rechtlichen Konkurrenz, die im Direktvergleich Themen wie Kindesmissbrauch oder die Kontroverse um das Projekt Stuttgart 21 stärker fokussierte.

Die USA waren erneut dasjenige Land, über das in den Fernsehnachrichten (mit Ausnahme Deutschlands) am häufigsten berichtet wurde. Auch Griechenland (Finanzkrise), Südafrika (Fußball-WM) und Haiti (Erdbeben) erhielten 2010 aus unterschiedlichen Gründen große Aufmerksamkeit. Bei den politischen Parteien wurde nicht zuletzt durch Bundeskanzlerin Angela Merkel der CDU „deutlich mehr“ Raum eingeröumt als anderen Parteien, konstatierte das Portal, ohne harte Zahlen zu nennen.

Die Politikberichterstattung bei der „Tagesschau“ lag mit 48 Prozent (umgerechnet 7 Minuten) eindeutig am höchsten, gefolgt von „heute-journal“ (44) und „Tagesthemen (41). Bei „RTL aktuell“ erreicht der dagegen als Ausreißer in die Gegenrichtung der Sport fast den gleichen Anteil wie das politische Geschehen. [ar]

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