Hamburg – Mehr als jeder fünfte Zuschauer hält TV-Krimireihen wie „Tatort“ für zu brutal.
Zugleich sind 61 Prozent der Meinung, dass im Fernsehen heute mehr Gewaltszenen als noch vor zwei Jahren gezeigt werden. Das hat eine repräsentative Umfrage der Zeitschrift „TV Movie“ ergeben, für die das Emnid-Institut 1.000 Bundesbürger befragte.
67 Prozent finden hingegen, dass die Krimis nicht zu brutal sind. Jeder zweite Zuschauer (50 Prozent) hat jedoch den Eindruck, dass die Sprache im Fernsehen verroht. „Gewalt darf nicht verherrlicht werden, aber manchmal braucht man drastische Bilder, um aufzurütteln“, sagt der ARD-Vorsitzende Fritz Pleitgen.
Dem widerspricht Wilfried Hendricks, Leiter des Berliner Instituts für Bildung in der Informationsgesellschaft: „Mit jedem Jahr sinkt die Hemmschwelle im TV.“ Das gelte für Filme und Serien ebenso wie fürdie Nachrichten. „Die Sender meinen, einen Kitzel bieten zu müssen, um im Quotenkrieg bestehen zu können“, betont Hendricks. Für genervte Zuschauer hilft nach seiner Ansicht nur eins: „Abschalten. Nur mit der sinkenden Quote erzieht man die Macher zu mehr Niveau.“[lf]
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