Das französische Auslandsfernsehen France 24 und der Auslandsdienst des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, Radio France Internationale, werden nun doch trotz heftiger Proteste der Mitarbeiter fusionieren. Damit soll ein neues großes Netzwerk geschaffen werden.
Der Zusammenschluss soll eine französische Rundfunkgruppe mit internationalen Dimensionen hervorbringen, berichtet der Branchendienst „Broadband TV News“ unter Bezugnahme auf ein offizielles Statement der Holding-Gesellschaft Audiovisuel extérieur de la France (AEF). AEF verwaltet die größten international sendenden öffentlich-rechtlichen Mediengruppen Frankreichs. Dritter Teil der Fusion ist Monte Carlo Doualiya, der arabischsprachige Tochtersender von Radio France Internationale (RFI).
France 24 ist schwerpunktmäßig ein Nachrichtensender und orientiert sich an ausländischen Vorbildern wie BBC World News und Deutsche Welle. Bei Sendebeginn im Dezember 2006 verfolgte Radio France Internationale als Radiosender jedoch bereits die gleichen Ziele. Aufgrund der stetigen Kürzungen der staatlichen Zuschüsse im öffentlich-rechtlichen Rundfunk war eine Verbindung der beiden Institutionen ein logischer Schritt.
Verhandlungen dazu dauerten jedoch an, nachdem sich Journalisten und Gewerkschaften beider Lagern entschlossen gegen einen Zusammenschluss wehrten. Sogar der französische Präsidentschaftskandidat François Hollande setzte seine Unterschrift auf eine Petition gegen die geplante Fusion.
Doch für die staatseigene AEF ist das Zusammenkommen von France 24, RFI und Monte Carlo Doualiya unter einem Dach mit deutlichen Vorteilen verbunden. AEF-Geschäftsführer Alain de Pouzilhac betonte, dass die drei Sender nun ihre Stärken, Talente und Erfahrungen in einem einzigen Unternehmen bündeln können. Damit sei es möglich, die französischen Werte mit einem zielgerichteten Fokus auf alle Teile der Distribution in der Welt zu verbreiten. [sv]
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