Zwar hatte sich RTL mit seinem Scripted-Reality-Format „Mietpreller auf der Spur“ im vergangenen Jahr massive Kritik und Ärger mit den Medienbehörden eingehandelt, dennoch will der Kölner Sender im Sommer neue Folgen ausstrahlen.
Im vergangenen Jahr sorgte eine Folge des Formats für Wirbel, in welcher Moderatorin Vera Int-Veen sich Zugang zu einer Wohnung einer bettlägerigen Frau verschafft haben soll, welche mit ihrem damals 17-jährigen Sohn, der eine Schule für geistig Behinderte besucht, zusammenlebt. In der ausgestrahlten Episode wurde der Eindruck erweckt, als gebe der Junge sein Einverständnis.
Nach Veröffentlichung der Originalaufnahmen von den Dreharbeiten zeigtesich jedoch, dass die Aussagen des Jungen nicht korrektzusammengeschnitten wurden und er nicht damit einverstanden war, dass inder Wohnung gefilmt wird. Mit dem Fall hatte sich auch die Kommission für Zulassung und Aufsicht der Medienanstalten (ZAK) beschäftigt und dem Sender vorgeworfen, in der Folge gegen journalistische Grundsätze verstoßen zu haben.
Trotz der massiven Kritik will RTL in diesem Sommer drei weitere Episoden des Formates ausstrahlen. Insgesamt sind drei Ausgaben geplant, teilte der Sender am Montag mit. Bereits am 25. Juni soll Vera Int-Veen wieder nach Mitprellern suchen und den geschädigten Vermietern helfen. [rh]
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