Überraschender Erfolg für ARD und ZDF – die Einschaltquoten für die Tour de France sind während der Alpen-Etappen überraschend gestiegen. Dennoch bleibt die deutsche Begeisterung hinter der anderer europäischer Ländern zurück.
Insgesamt verfolgten 1,41 Millionen Zuschauer am Donnerstag (21. Juli) in der ARD den Husarenritt von Andy Schleck auf den Galibier. Damit bescherte die 18. Etappe dem Ersten einen Marktanteil von 13 Prozent am Nachmittag. Zudem verfolgten zahlreiche Radsportfans das Rennen beim Spartensender Eurosport, der die Frankreich-Rundfahrt ebenfalls live überträgt.
Doch obwohl das Tour-Interesse in Deutschland etwas größer als in der ersten Woche ist, bleibt die Begeisterung deutlich hinter der in anderen europäischen Ländern zurück. Vor allem in Dänemark (54,8 Prozent), in den Niederlanden (45,65 Prozent) und in Norwegen (41,33 Prozent) verzeichnen die übertragenden TV-Sender nach Angaben der Tour-Organisation ASO und der Europäischen Rundfunkunion hohe Einschaltquoten.
Bei der diesjährigen Tour begleiten ARD und ZDF die Etappen zum letzten Mal live. Jedoch wollen sie auch 2012 weiter über die Frankreich-Tour berichten. „Wir haben Interesse an Rechten für Magazin-Sendungen und Nachrichten“, sagte ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky. „Es ist nach wie vor eines der größten Sport-Ereignisse der Welt“. Verhandlungen mit dem Rechteinhaber ASO habe es bisher aber nicht gegeben, räumte Balkausky ein.
Die live Berichterstattung von ARD findet bei dieser Tour in einem kleineren Rahmen als bisher statt. Die Übertragungen werden kürzer, eine Live-Schaltung wird es erst zum Rennende geben und auch die Sendezeit für die jeweiligen Etappenregionen fällt kürzer aus. Dafür wird jedoch über die Bergankünfte umfangreicher berichtet.
Bereits im Februar erklärten ARD und ZDF, dass sie einem neuen Vertrag des Senderverbunds European Broadcasting Union mit dem Rechteinhaber ASO über eine Live-Ausstrahlung nicht mehr beitreten werden. Den Rückzug begründeten die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten damit, dass das bedeutendste Radrennen der Welt bei den deutschen Fernsehzuschauern nur noch auf geringe Akzeptanz stoße, was lange Live-Sendestrecken nicht mehr rechtfertige (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete). [dpa/frt]
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