Wie Tilman Valentin Schweiger, genannt „Til“, mit Kritik am Hamburger „Tatort“ mit Helene Fischer umgeht und was das über seine Kollegen aussagt.
Ich bin gewiss kein Freund des ARD-„Tatorts“, noch will ich einer werden. Man kann viel am „Tatort“ kritisieren – vor allem, dass an manchem Abend auf nahezu jedem dritten Programm einer läuft. Als würde der öffentlich-rechtliche Auftrag nichts anderes vorsehen, als Mord und Totschlag in jeder Region Deutschlands als regionale Kulturaufgabe zu verstehen.
Das aber kritisiert Herr Schweiger gar nicht. Stattdessen redet er sich erneut in Rage. Schoss er bislang binnen Minuten in einem „Tatort“-Krimi Dutzende Menschen tot, so säbelt er nach der Ausstrahlung nun verbal als Schauspieler auch noch alle Kollegen nieder, die weder bessere noch schlechtere schauspielerische Leistung in einem deutschen ARD-Krimi hinlegen.
Zitat: „…andere verschwenden das Budget für zwei moppelige Kommissare, die ne Currywurst verspeisen, oder ein Bier vor einem bayrischen Imbiss zocken“.
Das klingt nach großem Frust.
Augenscheinlich ist, dass die Erregung noch beim Schreiben darüber bei dem Schauspieler groß sein muss. Deutlich wird das auch durch eine ganz eigene Art der Interpunktion, bei der hinter jedem Satz Schweigers offenbar unzählige Ausrufezeichen stehen müssen, um Schweigers Worte im sozialen Netzwerk noch besser – oder sagen wir: noch eindringlicher – in Szene zu rücken.
Die Äußerungen von Til Schweiger über seine Kollegen der anderen Rundfunkanstalten sagen mehr über ihn aus als über die weiteren „Tatort“-Kommissare oder den „Tatort“ selbst. [Kommentar von Torsten Herres, Herausgeber DIGITAL FERNSEHEN]
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