Schauspieler und Filmemacher Til Schweiger lässt eine mögliche Zukunft als Hamburger „Tatort“-Kommissar weiter offen. „Ich kommentiere nach wie vor keine Gerüchte“, sagte er am Dienstagabend am Rande der „Querdenker“-Preisverleihung in Grünwald bei München.
Und die Spekulationen über ein mögliches Engagement für den ARD-Krimi (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete) seien weiterhin nur Gerüchte. „Sonst würde ich ja sagen: Ey, super, ich freu mich drauf.“ Er sei zwar nach Hamburg gezogen, das habe aber nichts mit dem „Tatort“ zu tun.
Ein großer Fan der Fernsehserie ist Schweiger noch nicht. „Ich bin jemand, der generell kaum Fernsehen guckt“, sagte er. „Als ich früher in der Lindenstraße war, hab ich das nur geguckt, weil ich wusste, ich bin dabei.“ Als Bestätigung brauche er den Job als Fernsehkommissar auch nicht. „Es lief vorher schon die ganze Zeit supergut für mich. Berufsmäßig läuft es super für mich – schon seit 20 Jahren“, betonte er. „Ich hab so viele geile Filme gemacht im Kino, die so viele Millionen gesehen haben. Also für mein Ego brauche ich das nicht.“
Die teils heftigen und zum Teil negativen Reaktionen des Publikums auf einen möglichen „Tatort“-Kommissar Schweiger störten ihn nicht, sagte er – im Gegenteil. „So vehemente Reaktionen sind eher etwas Positives als etwas Negatives. Wenn es keinen interessieren würde, wäre es ja auch blöd.“
Schweiger sagte am Dienstagabend in den Bavaria-Studios bei seiner Rede zur Verleihung des „Querdenker“-Preises: „Ich würde mich höchstens als Querdenker bezeichnen, wenn es darum geht, seine Meinung zu sagen. Viele Leute, die ihre Meinung sagen in unserer Gesellschaft, sind dann irgendwie Outcasts, Querdenker, whatever“, sagte er in Grünwald. Der Preis sei für jemanden gedacht, „der seinen Weg geht, gegen alle öffentlichen Anfeindungen“. Damit könne er sich anfreunden.
Die Jury begründete ihre Entscheidung so: „Weil sich der Schauspieler, Regisseur und Produzent Til Schweiger nicht auf ein Genre festlegen lässt, sondern Action, Roadmovie und Komödie auf eigenwillige Art und Weise vereint, wird ihm in diesem Jahr der Querdenker-Ehrenpreis überreicht.“
Auch Schauspieler Hannes Jaenicke bekam einen Ehrenpreis für sein Engagement für den Umweltschutz, ein weiterer ging an die Fotografin und Dokumentarfilmerin Herlinde Koelbl, deren Werk sich durch „schnörkellose Offenheit und Klarheit“ auszeichne. Der „Querdenker-Club“ ist eine Wirtschaftsvereinigung mit nach eigenen Angaben mehr als 240 000 Mitgliedern. [dpa/ar]
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