„Wir haben es satt“, sagt Tele 5-Chef Kai Blasberg. Gemeint ist You Tube. Der TV-Sender zieht seine Konsequenzen aus den Richtlinien der Videoplattform und steigt aus.
YouTube gerät immer mehr unter Beschuss. Grund dafür sind die Richtlinien der Plattform, die Künstlern, Sendeanstalten und Co. das Leben schwer machen. Bei Tele 5 hat man das satt: „Das ist reine Zensur. Das machen wir nicht mehr mit“, schimpft Tele 5-Chef Kai Blasberg. Der Fernsehkanal kehrt YouTube den Rücken.
Der Ausstieg von Tele 5 bei dem Videoportal ist die Konsequenz aus den sogenannten Community-Richtlinien. YouTube verbietet immer wieder den Upload von Content und legt dabei nicht selten eine fragwürdige Doppelmoral an den Tag. So hat auch der wütende Fernsehsender zuletzt wieder einmal einen „Strike“ erhalten, was einer Rüge gleich kommt. Der Grund? In einem Film-Trailer war für einen Sekundenbruchteil eine nackte weibliche Brust zu sehen, schildert man bei Tele 5.
Die Regeln seien bigotte Heuchelei und willkürlich, kritisiert das Münchener Unternehmen. „YouTube schaut bei geistigem Diebstahl zu, fördert ihn sogar. Über Gewalt wird hinweggesehen, YouTube verweigert jegliche Verantwortung für die Inhalte auf der Plattform. Bei Sexualität jedoch erwacht dann die Moral. Das ist Prä-Faschismus und Zensur. Heute sind es Nippel, morgen rote Hosen und übermorgen irgendwas … YouTube gaukelt uns vor, dass Zensur etwas Normales sei. Wir lassen uns das nicht mehr bieten“, schlussfolgert Blasberg.
Tele 5 setzt noch einen drauf. Unter dem Hashtag #youxit will man zur Abwechslung You Tube mal einen „Strike“ verpassen. So soll das einzige Video verbreitet werden, das die Medienanstalt noch bei der Videoplattform lässt. Es ist „das Musik-Video, ‚YouTube Du Hure‘, das ich mit Willy Karma produziert habe, einem Bruder im Geiste und ebenfalls Opfer der YouTube-Zensur“, schildert der Tele 5-Chef. Bevor der Kanal ganz geschlossen wird, will er auf diesem Weg „YouTube noch einmal ausnutzen, wie sie uns die letzten Jahre ausgenutzt haben.“
[PMa]
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