Die Episoden-Weihnachtskomödie „Tatsächlich… Liebe“ ist dieses Jahr 20 Jahre alt und für viele Kult. Zum Fest läuft sie heute im Free-TV.
Hugh Grant verliebt sich als britischer Premierminister in eine Mitarbeiterin, Bill Nighy singt als versoffener Rockstar „Christmas is all around me“, Heike Makatsch und Claudia Schiffer haben kleine Nebenrollen und Rowan Atkinson („Mr. Bean“) braucht als Verkäufer lange, um ein Geschenk zu verpacken. Seeeehr lange. Klar, die Rede ist von der Weihnachtskomödie „Tatsächlich… Liebe“, einem Ensemble-Liebesfilm, der vor 20 Jahren im Kino lief und sich seitdem zu einem Klassiker entwickelt hat.
„Tatsächlich… Liebe“ heute auf Vox
Auch 2023 ist der Film mit dem Originaltitel „Love Actually“ wieder zum Fest im deutschen Fernsehen zu sehen. Vox zeigt ihn heute am 26. Dezember um 20.15 Uhr. Zum Streamen steht er zum Beispiel bei MagentaTV, Prime Video, SkyGo/Wow und RTL+ bereit.
Die Filmhandlung beginnt fünf Wochen vor Weihnachten und verwebt die Geschichten mehrerer Menschen in London und Großbritannien. Dass der Film bis heute gerne angeschaut wird, könnte nach Einschätzung des Regisseurs Richard Curtis, der als König der RomComs gilt, auch daran liegen, dass man oft nicht mehr weiß, welche Szene eigentlich als nächstes komme. Tatsächlich werden so viele Storys erzählt, dass so manche Episode bis zum folgenden Jahr wieder in Vergessenheit gerät. Das Spektrum der Gefühle ist außerdem weit gefasst: von einem kleinen Jungen, der in eine Mitschülerin verknallt ist bis zu einer Frau, deren Ehe zu scheitern droht (Emma Thompson mit Alan Rickman). Kult ist auch die Story mit Schauspielerin Keira Knightley, die auf Pappkarten ein Liebesgeständnis bekommt.
Ist „Tatsächlich… Liebe“ noch zeitgemäß?
Doch nicht alles an dem Film wirkt heute noch modern und cool. Bei einem englischen Literaturfestival gab Regisseur Curtis dieses Jahr seiner Tochter Scarlett ein Interview. Die Tochter merkte unter anderem recht humorvoll an, dass ihr Vater mittlerweile einiges von ihr über Feminismus gelernt habe. In „Tatsächlich… Liebe“ wird die Mitarbeiterin des Premiers, Natalie (Martine McCutcheon), als pummelig dargestellt und für ihre angeblich fetten Oberschenkel kritisiert. Außerdem zeigten seine Filme nur wenige schwarze Menschen, zählte seine Tochter auf. In „Tatsächlich… Liebe“ gebe es Vorgesetzte, die sich problematisch verhielten wie etwa der Premierminister. Ob er davon rückblickend etwas anders machen würde?
„Ja. Ich wünschte, ich wäre der Zeit voraus gewesen“, sagte Curtis. Über manches habe er nicht genug nachgedacht. „Ich weiß noch, wie schockiert ich vor fünf Jahren war, als Scarlett zu mir sagte: „Du kannst nie wieder das Wort fett benutzen.““ Sie habe recht gehabt. „Diese Witze sind heute einfach nicht mehr lustig.“
Hübsch bleibt aber etwa die Szenerie am Anfang des Films am Flughafen. „Wenn mich die weltpolitische Lage deprimiert, denke ich immer an die Ankunftshalle im Flughafen Heathrow“, erzählt Hugh Grants Figur aus dem Off, während man in Zeitlupe sieht, wie sich (echte) Menschen bei ihrer Ankunft am Airport in die Arme fallen. „Es wird allgemein behauptet, wir lebten in einer Welt voller Hass und Habgier. Aber das stimmt nicht.“
Bildquelle:
- Tatsächlich… Liebe: Sky Deutschland