Goldener Abend mit Tränen der Freude und der Rührung. Bei der Jubiläumsgala der Goldenen Kamera war mit Arnold Schwarzenegger und Danny DeVito ein ungleiches Paar auf der Bühne. Einen Doppelsieg gab es für einen besonders mörderischen Tatort.
Der „Tatort: Im Schmerz geboren“ ist der große Gewinner der 50. Verleihung der Goldenen Kamera. Der Streifen, in dem um die 50 Tote gezählt wurden, ist am Freitagabend in Hamburg als „Bester Fernsehfilm“ ausgezeichnet worden. Zudem bekam Ulrich Matthes für seine Hauptrolle als Bösewicht die Goldene Kamera als „Bester Schauspieler National“.
Es war die 50. Gala der Goldenen Kamera mit den Preisen der Programmzeitschrift „Hörzu“. Thomas Gottschalk moderierte die Preisverleihung bereits zum zwölften Mal. Die ungleichen Stars Arnold Schwarzenegger und Danny DeVito verliehen der Gala Hollywood-Glanz – ebenso Susan Sarandonoder Kevin Spacey.
Spacey, der gerade in der Serie „House of Cards“ als intriganter US-Politiker glänzt, bekam als „Bester Schauspieler International“ eine Goldene Kamera. Er begrüßte das Hamburger Publikum mit „Moin, Moin“. Der zweifache Oscar-Gewinner (1995 für „Die üblichen Verdächtigen“ und 1999 für „American Beauty“) sei ein echter Charakterdarsteller, sagte Laudator Jan Josef Liefers.
Action-Star Schwarzenegger („Terminator“), der für sein Lebenswerk geehrt wurde, ermunterte alle, ihren Weg zu gehen. Die Umarmung mit seinem Freund und Laudator DeVito rührte das Publikum.
Die Schauspielerin Susan Sarandon, die ebenfalls für ihr Lebenswerk eine Goldene Kamera bekam, forderte alle Künstler auf, „schonungsloses Sprachrohr der Gesellschaft zu sein“.
Den ersten Preis des Abends bekam Martina Gedeck als „Beste Schauspielerin National“. Die Jury würdigte die 53-Jährige als kantige und glaubwürdige Darstellerin. Ihre Rolle als Richterin in dem Spielfilm „Das Ende der Geduld“ habe sie einzigartig und dramatisch zugleich dargestellt.
Herbert Grönemeyer („Mensch“, „Bochum“) bekam die „Goldene Kamera“ für die „Beste Musik National“. Nile Rodgers, Musiklegende und Produzent zahlloser Hits („Good Times“), wurde mit dem Preis für das „Lebenswerk Musik“ geehrt. Die Goldene Kamera für die „Beste Musik International“ ging an den Briten Olly Murs.
Die „Hörzu“-Leser wählten aus 50 TV-Legenden, von Peter Alexander bis Eduard Zimmermann, ihren Favoriten: Für seinen 2011 gestorbenen Großvater Loriot nahm Leopold von Bülow-Quirk die Goldene Kamera entgegen. Die 144-köpfige Jury aus ehemaligen Preisträgern kürte den Komiker Hape Kerkeling zum Preisträger der Jubiläumskamera.
Zum Jubiläum kehrte das Spektakel nach 40 Jahren nach Hamburg zurück. Die erste Gala wurde dort 1966 veranstaltet, die letzte in der Hansestadt 1975. Seitdem wurden die Auszeichnungen fast alle in Berlin übergeben – Dortmund bildete 1976 eine Ausnahme.
Das ZDF zeigte die dreistündige Gala am Samstag. 3,77 Millionen Zuschauer schalteten ein (12,9 Prozent). Im vergangenen Jahr waren es 3,42 Millionen (11,0 Prozent). [dpa]
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