Tatort „Münster“: Heute neuer Krimi mit Boerne und Thiel

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"Tatort" Münster, Jan Josef Liefers, Axel Prahl
©WDR/Taimas Ahangar

Der neue „Tatort“ aus Münster bietet das übliche Scharmützel zwischen den Ermittlern. Beeindruckend sind aber zwei Gast-Stars: Cordelia Wege und Christian Erdmann führen ein Psychodrama auf.

Professor Karl-Friedrich Boerne lässt es von Anfang an krachen. Der Rechtsmediziner demonstriert vor Publikum, wie einfach sich ein Versicherungsbetrug durchziehen lässt und hackt sich – so scheint es – einen Finger ab. Der neue „Tatort“-Krimi aus Münster mit dem Titel „Man stirbt nur zweimal“ macht von Anfang an klar, worum es geht: ein Leben auf Kosten der Versicherung. Da erscheint es nicht überraschend, dass sich der Mordfall, den Forensiker Boerne (Jan Josef Liefers) und Hauptkommissar Frank Thiel (Axel Prahl) aufklären müssen, auch darum dreht. Die Ausstrahlung erfolgt am heutigen Sonntag, den 15. Dezember, um 20.15 Uhr im Ersten.

Boerne fliegt über den Seziertisch

"Tatort" Münster, Boerne, Haller, Thiel
©WDR/Taimas Ahangar – Silke „Alberich“ Haller (Christine Urspruch) und Dr. Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers) leisten in der Gerichtsmedizin Schwerstarbeit, um den Leichnam von Anwalt Oskar Weintraub (Nils Bunkhorst) von der skurrilen Todesursache – einem alten Speer – zu befreien

In einer mit Plunder aus der ganzen Welt überfrachteten Villa haucht Anwalt Oskar Weintraub (Nils Brunkhorst) sein Leben aus. Der Speer einer Krieger-Skulptur hat sich durch seinen Körper gebohrt. Es passiert kurz nach einem großen Erfolg vor Gericht. Allerdings ist Weintraub in dem Haus nicht zu Hause. In der Villa wohnt seine Klientin Doreen Prätorius (Cordelia Wege).

Die Fans des Münster-„Tatorts“ bekommen in dieser Folge das gewohnt großartige Scharmützel zwischen den Ermittlern Thiel, Boerne und seiner Assistentin Haller (Christine Urspruch) geboten. Einmal fliegt der Chef der Rechtsmedizin dabei sogar hochkant über den Seziertisch. „Wut hebelt nicht die Gesetze der Physik aus“, kommentiert Haller trocken.

Das ganze Drumherum ist aber nur die Verpackung eines Falls, der sich wie in einem Kammerspiel zwischen der Anwaltsklientin Prätorius und ihrem totgeglaubten Gatten (Christian Erdmann als Jonas Karl Prätorius) abspielt.

Der Zuschauer sieht die Tat

"Tatort" Münster - Cordelia Wege
©WDR/Thomas Kost – Ihr Gesicht und ihre Körpersprache sind geschunden – traumatisiert und ohne Erinnerung an die Ereignisse, wirkt Doreen Prätorius (Cordelia Wege) verängstigt und durcheinander. Ihre Aussagen sind wirr bis fragwürdig.

Erstmals hat Grimme-Preisträger Sascha Arango das Drehbuch für den Münster-„Tatort“ geschrieben (Regie: Janis Rebecca Rattenni). Der Autor ist bekannt für seine Arbeit für die Kieler „Tatort“-Reihe mit Axel Milberg in der Rolle des Klaus Borowski.

„Ich habe die offene Erzählweise gewählt; das hat dramaturgische Vor- und Nachteile. Die Vorteile überwiegen. Der Zuschauer sieht also die Tat und kennt den Hintergrund. Das gibt viel mehr Raum, um die Psychologie des Täters zu beleuchten, während sich die Schlinge der Ermittlung immer weiter um seinen Hals zieht“, sagt Arango über die Folge.

Das funktioniert, weil sich Cordelia Wege und Christian Erdmann ein brillantes Schauspieler-Duell liefern. „Du darfst nicht reden. Ich habe nicht umsonst drei Jahre in diesem Loch vegetiert“, droht Prätorius seiner Frau, der Polizei nichts zu verraten. Sie hat immer mehr Zweifel, auch weil sich das angebliche wissenschaftliche Leben des Gatten („Der Jäger des verlorenen Gedöns“) immer mehr als Luftblase herausstellt.

Das Psychodrama um den Versicherungsbetrug fesselt mit Fragen zu Freiheit, Reichtum und dem Verhältnis von Mann und Frau.

Text: dpa / Redaktion: Felix Ritter

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10 Kommentare im Forum
  1. Oh je! Da hat jemand auf die 1 statt auf die 2 gedrückt! Müssen wir jetzt alle sterben?
  2. Nein, sterben muss deswegen sicher niemand. Wenn es ein Einzelfall wäre, würde es auch nicht der Rede wert sein. Leider ist es kein Einzelfall. Was hier (also Digitalfernsehen.de) und auch bei vielen anderen Portalen, speziell in den letzten Jahren, an Rechtschreib-, Grammatik - und Flüchtigkeitsfehlern in Texte eingebaut wird ist schon wirklich enorm. Meistens werden diese Fehler ja noch nicht mal korrigiert, selbst wenn, wie hier, darauf hingewiesen wird. Die meisten von uns sind diesbezüglich sicher nicht fehlerfrei, aber von Menschen, welche Texte für die breite Öffentlichkeit schreiben erwarte ich einfach u.a. eine gewisse Rechtschreibkompetenz.
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