Der Privatsender RTL 2 hat nach der Ausstrahlung der letzten beiden Folgen der Sendung „Tatort Internet“ eine positive Bilanz gezogen. Der Sender zeigte sich vor allem mit dem Medienecho zufrieden.
Wie RTL 2 am Mittwoch mitteilte, erzielte die am Dienstagabend ausgestrahlte letzte Folge den Staffelbestwert von 8,7 Prozent Marktanteil. Bei den 14- bis 29-Jährigen sahen 14,7 Prozent zu. Nach RTL-Angaben erreichte die Sendung im Durchschnitt in der sogenannten werberelevanten Zielgruppe der 14 bis 49-Jährigen einen Marktanteil von 6,7 Prozent. Insgesamt schauten sich bei dem Privatsender durchschnittlich 1,17 Millionen Zuschauer die Jagd auf vermeintliche Pädophile an.
RTL-2-Geschäftsführer Jochen Starke zeigte sich mit den Zahlen und der Medienresonanz der Sendung zufrieden: „Ziel von ‚Tatort Internet‘ war es, möglichst viele Menschen für das Thema Gefahren für Kinder im Internet zu sensibilisieren und Prävention zu betreiben. Dass uns das gelungen ist, bestätigt die Relevanz der Sendung und ist ein großer Erfolg. An dieser Stelle möchte ich allen Beteiligten, insbesondere Stephanie zu Guttenberg, für ihr Engagement danken.“
Wie RTL 2 weiter mitteilte, habe sich der Sender mit der Ausstrahlung von „Tatort Internet – Schützt endlich unsere Kinder“ einer großen gesellschaftlichen Verantwortung gestellt und damit für eine wichtige Diskussion um das Tabuthema „Sexuelle Gewalt gegen Kinder“ gesorgt. Die Zuschauer hätten bewiesen, wie sehr sie das Thema beschäftige. RTL 2 und „Innocence in Danger“ erhielten laut Senderangaben etliche tausend Zuschriften von Betroffenen, Pädagogen und Eltern, die das Format und den Mut des Senders lobten und um weitere Informationen baten. Über 2 000 Bestellungen eines eigens entwickelten „Arbeitspakets“ belegten, wie groß das Bedürfnis nach Aufklärung und Prävention sei.
In den Medien hatte die Sendung von Anfang an lebhafte Kontroversen entfacht. Die Diskussionen reichten von der Forderung nach Gesetzesänderungen über die Darstellungsform bis hin zu Forderungen, die Sendung einzustellen. Aufgrund vieler Proteste hatten auch Medienwächter die RTL-2-Produktion geprüft und kamen schließlich zum Schluss, dass die Sendung trotz erheblicher Bedenken nicht gegen den Jugendschutz verstoße (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Vom Bund Deutscher Kriminalbeamter bekam RTL 2 Rückendeckung, da Eltern dank der Sendung erkannt hätten, dass Kinder und Jugendliche im Netz nicht ohne Hilfestellung unterwegs sein dürften. Kritik dagegen kam am Dienstag von der Kommission für Zulassung und Aufsicht der Landesmedienanstalten (ZAK). Das Gremium kritisierte, dass die in der Sendung gezeigten mutmaßlichen Täter nicht hinreichend unkenntlich gemacht worden seien (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). [mw]
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