Im Jahr ihres 50. Jubiläums hat Deutschlands populärste TV-Reihe „Tatort“ wieder ihre Zuschauerzahl steigern können – manche „Tatort“-Ermittler sind jedoch deutlich beliebter beim Publikum als andere, was sich auch in den Zahlen widerspiegelt.
Die 36 neuen Krimis im Ersten der ARD sahen 2020 im Schnitt etwa 9,1 Millionen. Die durchschnittliche Zuschauerzahl war damit im Kalenderjahr 2020 höher als in den vergangenen vier Jahren. Das geht aus einer Auswertung der Programmdirektion Erstes Deutsches Fernsehen in München hervor.
2015 hatte sie bei 9,5 Millionen gelegen, danach 2016 bei neun Millionen und 2017 und 2018 bei etwas weniger. 2019 waren es wieder neun Millionen gewesen. Der meistgesehene „Tatort“ des Jahres im linearen Fernsehen war mit 13,8 Millionen Zusehern der Münster-Krimi „Es lebe der König!“ mit Axel Prahl und Jan Josef Liefers am 13. Dezember (ab 20.30 Uhr nach einem „ARD extra“ zur Corona-Lage).
Auch Platz zwei ging ans Münster-Team: Der Fall „Limbus“ vom 8. November holte 13,15 Millionen vor den Bildschirm ab 20.15 Uhr.
„Tatort“ bleibt beliebtestes TV-Format
Der ARD-„Tatort“ ist nach wie vor das beliebteste Fernsehformat in Deutschland, auch wenn der durchschnittliche Marktanteil von 25,8 Prozent im Vorjahr auf nun 25,2 Prozent sank. Das lag wohl daran, dass im Corona-Jahr insgesamt mehr ferngesehen wurde.
Der quotenmäßig schlechteste neue Krimi der Reihe war der letzte „Tatort“ des Jahres am zweiten Weihnachtstag. Er lief wieder in Konkurrenz zum ZDF-„Traumschiff“. Den Odenthal-Fall „Unter Wölfen“ mit Ulrike Folkerts vom 26. Dezember schalteten 6,5 Millionen ein.
Am letzten Sonntag des Jahres – also am 27. Dezember – stand kein «Tatort», sondern ein Magdeburg-«Polizeiruf 110» mit Claudia Michelsen («Der Verurteilte») im Programm des Ersten. Er hatte 8,21 Millionen Zuschauer.
Münster und Köln mit den meisten Zuschauern
Auch 2020 schwankten die Quoten des „Tatorts“ enorm. Mehr als zehn Millionen Zuschauer hatten sechs Filme (2019 waren es fünf). Neben den zwei Münster-Folgen waren es noch zwei Kölner Krimis – und zwar „Kein Mitleid, keine Gnade“ vom 12. Januar (10,68 Millionen) und «Niemals ohne mich» vom 22. März (11,08 Millionen) – sowie der erste Fall des neuen Saarland-Duos mit dem Titel «Das fleißige Lieschen» vom Ostermontag (13.4.) mit 10,51 Millionen und der Stuttgarter „Tatort: Du allein“ vom 24. Mai mit 10,59 Millionen.
Zu den überdurchschnittlichen „Tatorten“ mit über 9,1 Millionen Zuschauern gehörten etwa auch Filme der Teams aus Frankfurt, Wien, München, Dresden, Göttingen und Berlin.Beim zweiteiligen Jubiläums-Krimi „In der Familie» mit den Teams aus Dortmund und München hatte der erste Teil am 29. November noch 9,57 Millionen Zuschauer und Folge zwei am 6. Dezember dann 8,78 Millionen.
„Tatort“ ist auch in der Mediathek beliebt
Der „Tatort“ war nicht nur im klassisch-linearen TV erfolgreich, sondern auch in der Mediathek mit 36 Millionen Abrufen in diesem Jahr, wie die ARD am Montag mitteilte. Die Top 3 waren dort demnach: Der Jubiläums-„Tatort: In der Familie (1)“ (1,13 Millionen Videoabrufe), die Münster-Episode „Limbus“ (1,13 Millionen) und die Stuttgart-Folge «Du allein» (1,09 Millionen).
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- Tatort_Muenster: © WDR/Martin Menke