Talkshow im Duett: Gysi und Schmidt blicken aufs erste Halbjahr

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Klimawandel, Höhenflug der Grünen, SPD-Doppelspitze – Gregor Gysi und Harald Schmidt haben viel Stoff für ihren Rückblick auf die ersten sechs Monate des Jahres. Das lassen sie sich nicht nehmen.

Auch Entertainer Harald Schmidt beschäftigt sich mit den umweltschädlichen Folgen des Vielfliegens. „Ich hab‘ bei mir zu Hause schon gesagt: Welche von unseren fünf Flugreisen pro Jahr sollen wir streichen? Da hieß es: immer alles so negativ“, sagt der 61-Jährige gewohnt spöttisch in der Fernsehsendung „Gysi & Schmidt: Der n-tv Rückblick“, die am Dienstag (2.7., 23.30 Uhr) erstmals ausgestrahlt wird. Die Sendung an der Seite von Linken-Politiker Gregor Gysi (71) ist ein Halbjahresrückblick 2019. Es geht zum Beispiel um den Umfragenhöhenflug der Grünen, das Tief der SPD, das Rezo-Video als Problem der Union und vieles mehr.

Für die einen dürfte die etwa 40-minütige Duo-Talkshow ein gelungener Mix aus Sozialismus (Gysi) und Sarkasmus (Schmidt) sein, für andere auch nur ein weiterer Beweis dafür, dass im deutschen Fernsehen alte weiße Männer das Sagen haben.

Zu einer möglichen SPD-Doppelspitze womöglich mit Gesine Schwan und Kevin Kühnert sagt Schmidt: „Eine Hochschulprofessorin zusammen mit einem Studienabbrecher – mehr gesellschaftliche Breite geht überhaupt nicht mehr.» Zu den Wahlchancen der Grünen meint der frühere Late-Night-Talker: «Ich freu mich da natürlich wahnsinnig drauf, wenn die Grünen dann bei 70 Prozent der Stimmen landen, und dann sagen, wer wird denn jetzt Kanzler oder Kanzlerin.“ Werde es Annalena Baerbock oder Robert Habeck? „Vielleicht gibt es dann auch eine Doppelspitze – oder man rotiert im Wochenrhythmus.“

Zu den prominenten Todesfällen Niki Lauda und Karl Lagerfeld werden sowohl Gysi als auch Schmidt ernst. „Sowohl Niki Lauda als auch Lagerfeld haben ohne Rücksicht auf Verluste ihre Meinung gesagt und haben glasklar formuliert und haben einen unglaublichen beruflichen Weg hingeleget, in ganz unterschiedlichen Bereichen. Und ich denke mal, dass diese Persönlichkeiten nicht mehr nachfolgen. Die künftigen Geschäftsleute oder Macher sind doch mehr Manager als Leute, die das eigene entwerfen und in den Vordergrund bringen.“

Nach Jahresrückblicken 2018 und 2017 ist die Sendung schon der dritte Talk des Duos. Gysi lässt für n-tv sogar schon zum fünften Mal die Zeit Revue passieren. Beim ersten Mal 2015 saß noch CDU-Politiker Wolfgang Bosbach an seiner Seite, 2016 Thomas Gottschalk. [Gregor Tholl]

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4 Kommentare im Forum
  1. Das ist auch eine Kunst, Sexismus, Rassismus und Altenfeindlichkeit in drei Wörtern zu vereinigen. Niemand hat sich sein Geschlecht oder seine Hautfarbe ausgesucht. Und auch junge Leute bleiben nicht ewig jung.
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