Seit knapp 63 Jahren ist die „Tagesschau“ im deutschen Fernsehen fest verankert. Doch die Nachrichtensendung der ARD muss mit der Zeit gehen und auch die Menschen erreichen, die nicht 20 Uhr auf dem Sofa sitzen.
Die „Tagesschau“ ist eine Institution im deutschen Fernsehen. Von 20.00 bis 20.15 Uhr informiert sie die Zuschauer täglich über das Tagesgeschehen. Zum ersten Mal wurde sie im Dezember 1952 ausgestrahlt. Doch innerhalb der letzten 63 Jahre hat sich vieles geändert – auch und gerade das Mediennutzungsverhalten. Und darauf muss die Nachrichtensendung nun reagieren: Die „Tagesschau“ der Zukunft muss auch „denjenigen Menschen ein Nachrichtenangebot machen, die nicht um 20 Uhr auf dem Sofa sitzen“, so Dr. Kai Gniffke, als Chef von ARD-aktuell die „Tagesschau“ seit zwölf Jahren verantwortet, in einem Blog-Post, in dem er eine Weiterentwicklung der deutschen Institution ankündigt.
Die Revolution der deutschen „Tagesschau“ soll dabei in Form von Plattform-angemessenen Videoinhalten kommen. „Und dazu werden wir uns trauen, unter der Marke Tagesschau auch mal etwas auszuprobieren und uns der Kritik der Nutzerinnen und Nutzer aussetzen“, so Gniffke weiter. „Denn so sehr wir uns über die vielen Zuschauer freuen, die sich täglich für die Tagesschau entscheiden, so sehr haben wir die Aufgabe, uns das Vertrauen auch der Menschen zu erarbeiten, die nicht mit dem 20-Uhr-Gong groß geworden sind.“
Neben der neuen Zielgruppe hält Gniffke auch an der linearen Ausstrahlung um 20.15 Uhr fest. Inhaltlich will sich die „Tagesschau“ auch in Zukunft den harten Nachrichten verpflichten, doch künftig mehr Erklärungen und Hintergrundberichte einbauen. Gniffke selbst wird dem Nachrichtenmagazin auch weiterhin die Treue halten und mindestens weitere fünf Jahre Chef von ARD-aktuell bleiben. [kw]
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