Die ARD will die „Tagesschau“ zum Jahresende behutsam modernisieren. Doch vor zu vielen Änderungen hat der Sender ein wenig Respekt, geht es doch bei der 20-Uhr-Nachrichtensendung um einen Klassiker des deutschen Fernsehens.
Wie der verantwortliche Chefredakteur von ARD Aktuell, Kai Gniffke, am Donnerstag bei einem Vor-Ort-Termin auf dem Studiogelände des Norddeutschen Rundfunks in Hamburg berichtete, will die ARD im Laufe des Jahres die bereits Ende 2010 angekündigten Änderungen bei ihren Nachrichtensendungen durchführen. „Wir wollen den Zuschauern das Gefühl geben: Die ‚Tagesschau‘ ist up to date“, erklärte Gniffke.
Da die „Tagesschau“ das Flaggschiff der deutschen TV-Nachrichten ist, wolle man behutsam vorgehen. „In der Hauptausgabe wird niemand etwas an der Wand machen, sondern Nachrichten lesen“, so der Chefredakteur. Größere Änderungen soll es eher bei den Sendungen „Tagesthemen“ oder „Nachtmagazin“ geben. Geplant seien bei der geplanten Fertigstellung des neuen Studios pünktlich zum 60. Tagesschau-Geburtstag am 26. Dezember 2012 unter anderem Moderationstische mit Erklärgrafiken, die wie Smartphones auf Berührungen reagieren – 3D inklusive.
Durch die „20 Uhr“- Ausgabe soll auch künftig kein Moderator, sondern ein Sprecher führen. Zu groß ist offensichtlich die Angst der Verantwortlichen, den Markenkern der „Tagesschau“ zu verändern. Eine der wenigen Änderungen hat die Nachrichtensendung schon hinter sich. Vor zwei Jahren wurde die Ära der Meldungszettel, von denen die Nachrichten vorgelesen wurden, beendet. Seitdem lesen die Sprecher die Nachrichten vom Teleprompter, auch wenn sie immer noch Zettel, in der Hand haben, um seriöser zu wirken.
[ar]
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