Der Privatsender Super RTL will dem Kika Marktanteile abjagen. Vor allem am Vorabend möchte der Kölner Sender 2013 versuchen mit Eigenproduktionen gegen die öffentlich-rechtliche Konkurrenz zu punkten.
Der Privatsender Super RTL will im Konkurrenzkampf mit dem öffentlich-rechtlichen Kinderkanal Kika verstärkt mit Eigenproduktionen Boden gutmachen. Vor allem am Vorabend, wenn der Kika nach Marktanteilen dominiert, will Super RTL im nächsten Jahr möglichst mit Magazinsendungen höhere Marktanteile erzielen, sagte Geschäftsführer Claude Schmit der Nachrichtenagentur dpa am Donnerstag.
Den Anfang soll die Sendung „Woozle Goozle“ machen, mit der Super RTL voraussichtlich ab Januar am Wochenende experimentieren will. Durch das Wissensmagazin führt Benedikt Weber (38), der bereits mehrere andere Formate für Super RTL moderierte, aber auch schon für den Kika aktiv war. Weber wird unterstützt von Woozle, einem zotteligen Beuteltier. In der Sendung geht es um Fragen, wie etwa der Mond entstanden ist oder warum man nicht auf dem Fahrrad umkippt.
Bis zum 13. November des Jahres verbuchte Super RTL in der Zielgruppe der drei- bis 13-jährigen Zuschauer einen Marktanteil von 23,1 Prozent, der Kika 22,1 Prozent und Nickelodeon 11,6 Prozent. In den ersten neun Monaten des Jahres legte der Kika im Jahresvergleich um 2,4 Prozentpunkte zu, Super RTL gab um 0,8 Prozentpunkte nach. Der Abstand der beiden Marktführer zueinander ist also deutlich geringer worden. Neben „Woozle Goozle“ will Schmit deshalb noch mehr Wissensformate testen.
Auch im Netz will Super RTL seine Aktivitäten verstärken. Die kostenfreie „Toggo“-App („Toggo“ ist eine vom Sender entwickelte Kindermarke) bekomme zusätzliche Features, die allerdings kostenpflichtig sein sollen. Gleiches gelte für die neue „Toggolino“-App mit diversen Geschicklichkeitsspielen, die Eltern so programmieren können, dass sie sich automatisch abschaltet. Sie wird laut Schmit noch in diesem Jahr starten, jedoch ebenfalls Geld kosten, dafür aber werbefrei sein.
Fünf Jahre lang existiert nun die Suchmaschine „fragfinn“, die nur auf jugendfreie Web-Angebote zugreift – Super RTL ist an diesem Projekt beteiligt. Rund 730 000 Visits verbucht „fragfinn“ im Monat. Dies sei, so heißt es von Super RTL, jedoch ausbaufähig. [dpa/ps]
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