Die Proteste gegen das Neubauprojekt Stuttgart 21 haben im Oktober die Nachrichtensendungen in Deutschland dominiert. Erst danach folgte die spektakuläre Rettungsaktion chilenischer Bergleute.
Die Bürgerproteste in der baden-württembergischen Landeshauptstadt waren im Oktober das Top-Thema in den deutschen Nachrichten. Wie das Internetportal „politik-digital.de“ am Donnerstag meldete, berichteten „Tagesschau“, „heute“, „RTL aktuell“ und „Sat.1 Nachrichten“ zusammen gut zwei Stunden (133 Minuten) über dieses Thema. Danach folgte die Berichterstattung vom Bergarbeiterunglück in Chile mit 98 Minuten. An dritter Position lag die Debatte über Integration und Zuwanderung mit 76 Minuten.
Bei der „Tagesschau“ der ARD und „Heute“ vom ZDF rangierten auch Themen wie die Nobelpreisvergabe oder die Debatte um den Euro-Stabilitätspakt relativ weit oben in der Themenliste. Bei der privaten Konkurrenz von „RTL aktuell“ und den „Sat.1 Nachrichten“ war unter anderem der Bombenfund in einem Frachtflugzeug eines der Top-Themen.
Bei den Parteien wurde der CDU mit 639 Auftritten die meiste Sendezeit eingeräumt. Dahinter folgten die Unionskollegen von der CSU mit
173, die FDP mit 154, SPD mit 150, Grüne mit 116 und Linke mit 24 Auftritten. Bei den meistgenannten Politikern führt Heiner Geißler als Vermittler im Streit um Stuttgart 21 die Liste an, gefolgt vom bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer.
Wie gewohnt weisen die öffentlich-rechtlichen Sender deutlich höhere Anteile von politischer Berichterstattung als die Privaten auf. So betrug der Anteil bei der „Tagesschau“ im Oktober 54 Prozent (8 Minuten pro Ausgabe), bei „Heute“ 43 Prozent (8 Minuten), „RTL aktuell“ 23 Prozent (5 Minuten), den „Sat.1 Nachrichten“ 36 Prozent (5 Minuten), bei den Tagesthemen 46 Prozent (12 Minuten) sowie beim „Heute-Journal“ 51 Prozent (13 Minuten). [mw]
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