Der Ligaverband der spanischen Primera Division droht mit einem Generalstreik. Einen Spieltag lang soll der Ball ruhen, falls sich die festgefahrene Situation bei der Vermarktung der TV-Rechte nicht lösen lässt.
Die Liga Nacional de Fútbol Profesional (LFP) und ihr Präsident Jose Luis Astiazaran reagieren damit laut einem Bericht von „Medienhandbuch Sport“ (aktuelle Ausgabe) auf die unflexible gesetzliche Regelung bezüglich der TV-Lizenzen für die oberste spanische Spielklasse. Danach ist die Liga verpflichtet, an jedem Spieltag ein Spitzenspiel im Free-TV übertragen zu lassen.
Astiazaran hält davon wenig, weil es lukrative Pay-TV-Verträge mit garantierter Exklusivität untermauert. Der Vorsitzende des Ligaverbands betonte, ihm gehe es nicht darum, überhaupt keinen Fußball mehr im frei empfangbaren Fernsehen zu sehen. Vielmehr wolle man den gesetzlichen Zwang lösen. Das Ergebnis dürfte vorprogrammiert sein: Große Vereine wandern ausschließlich ins Bezahl-TV ab, eher unattraktive Spiele kleinerer Clubs landen als Restverwertung auf den landesweiten Kanälen.
Falls bei den anstehenden Verhandlungen mit der spanischen Regierung keine Einigung erzielt werden sollte, droht der LFP-Präsident unverhohlen mit drastischen Konsequenzen: „Sollten wir uns nicht einigen, wird der 30. Spieltag Anfang April nicht stattfinden!“[ar]
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