
2.500 waren erwartet. Tatsächlich machen mindestens viermal so viele Menschen am Samstag in Stuttgart ihrem Unmut über die Corona-Regeln unter anderem mit Attacken auf Journalisten Luft. Das ruft viel Kritik hervor.
Bei der Demonstration in Stuttgart gegen die Corona-Politik sind nach Angaben des Deutschen Journalisten-Verbands (DJV) am Samstag mehrere Journalisten angegriffen worden. Der SWR beispielsweise berichtete online, dass ein ARD-Fernsehteam auf dem Cannstatter Wasen bedrängt worden sei. Aufgrund einer Steinwurf-Attacke sah sich der Sender Tagesschau24 dazu gezwungen ein Live-Schaltgespräch zum Geschehen vor Ort abzubrechen. Eine Sprecherin der Polizei sagte am Abend, die Beamten ermittelten noch, welche Angriffe es auf Medienvertreter gegeben habe. An der Demo der „Querdenken“-Bewegung gegen die Corona-Politik hatten mehr als 10.000 Menschen – größtenteils ohne Masken und Abstand – teilgenommen.
Der DJV-Bundesvorsitzende Frank Überall erklärte, wieder einmal hätten die selbsternannten Querdenker keine Hemmungen, Berichterstatter als Ziel ihrer Wut anzugreifen. „Wütend macht mich die offensichtliche Untätigkeit der Polizeibeamten, die nichts für den Schutz unserer Kolleginnen und Kollegen unternehmen“. Der Verband kritisiert deutlich den ungenügenden Schutz für die berichterstattenden Journalisten. „Was muss eigentlich noch passieren, bis die Sicherheitskräfte erkennen, dass Journalistinnen und Journalisten in Deutschland nicht mehr frei berichten können?“
Der Bericht vom Südwestdeutschen Rundfunk zu der „Querdenken“-Demo und der Attacke auf ARD-Journalisten ist hier online zu sehen.
Bildquelle:
- df-tagesschau24-studio: ARD-Foto