Starke Frauen und eine Männerrolle – Glenn Close wird 65

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Glenn Close gehört zu den großen Frauen Hollywoods. Ihre Darstellung als rachsüchtige Geliebte von Michael Douglas in „Eine verhängnisvolle Affäre“ ist bis heute unvergesslich auch wenn sie zuletzt in Männerkleidung glänzte. Am heutigen Montag (19. März) feiert Close ihren 65. Geburtstag.

Die Rolle in ihrem neuesten Film „Albert Nobbs“ brachte Schauspielerin Glenn Close in diesem Jahr ihre mittlerweile sechste Oscar-Nominierung ein. Verdient hat sie die begehrte Trophäe schon längst, nur bekommen hat Close den Goldjungen noch nicht. Auch dieses Jahr ging sie bei der Oscar-Verleihung im Februar leer aus. Die Auszeichnung als beste Hauptdarstellerin ging an Kollegin Merryl Streep als „Die Eiserne Lady“ (DF-Kinokritik). Es wäre das perfekte Geschenk zum 65. Jubiläum gewesen, doch nun muss das Kritikerlob genügen.

„Albert Nobbs“ war für Close mehr als nur eine Rolle. Die amerikanische Schauspielerin lieferte auch das Drehbuch und produzierte das Drama um eine Frau in Irland Ende des 19. Jahrhunderts, die als Mann verkleidet ihren Lebensunterhalt bestreitet. Ein deutscher Starttermin steht noch nicht fest.

In den letzten Jahren war Close als Kanzlei-Chefin in der Anwaltsserie „Damages – Im Netz der Macht“ mehr auf dem Bildschirm präsent. Doch es gibt Dutzende unvergessliche Leinwandauftritte, vor allem als kaltblütige Alex Forrest, die sich als abgewiesene Geliebte eines Familienvaters (Michael Douglas) mit Telefonterror und Selbstmorddrohungen rächt. Sogar ein Kaninchen muss in dem Thriller „Eine verhängnisvolle Affäre“ dran glauben. 1987 löste die Rolle von Close in den USA eine kontroverse Diskussion über Frauen, Sex und Treue aus.

Die 1947 in einer streng puritanischen Arztfamilie geborene Close hat sich in der Rolle starker Frauen einen Namen gemacht. Nach eindrucksvollen Erfolgen am Broadway gab die studierte Theaterwissenschaftlerin und Anthropologin 1982 ihr Spielfilmdebüt als selbstbewusste Mutter in der John-Irving-Verfilmung „Garp und wie er die Welt sah“. Das brachte ihr prompt die erste Oscar-Nominierung ein.

Die Zweite folgte im Jahr darauf für das Freundes-Drama „Der große Frust“ mit Tom Berenger und Jeff Goldblum unter der Regie von Lawrence Kasdan. Und auch 1984 war Close als Hollywoods Darling wieder im Oscar-Rennen, diesmal als Robert Redfords Jugendliebe in dem Baseballdrama „Der Unbeugsame“. Nach Oscar-Hoffnung Nummer vier für „Eine verhängnisvolle Affäre“ (1987) erregte Close gleich danach als intrigante Marquise in Stephen Frears‘ Barockdrama „Gefährliche Liebschaften“ (1988) Aufsehen, und ging doch bei der Trophäen-Verleihung wieder leer aus.

Weitere Highlights ihrer abwechslungsreichen Karriere: in dem Kriminalfilm „Die Affäre der Sunny von B.“ (1990) mimt sie die komatöse Sunny von Bülow, in Istvan Szabos Musikfilm „Zauber der Venus“ (1991) eine kapriziöse Operndiva und in „101 Dalmatiner“ (1996) schlägt sie als hundehassende Hexe zu. Zuletzt brillierte Close in „Die Frauen von Stepford“ (2004), in der bitterbösen Provinzsatire „Glück in kleinen Dosen“ (2005) und an der Seite von Vanessa Redgrave in der Romanverfilmung „Spuren eines Lebens“ (2007).

Einen ihrer größten europäischen Erfolge landete sie ausgerechnet neben Meryl Streep mit der Bernd-Eichinger-Produktion von Bille Augusts Romanverfilmung „Das Geisterhaus“ (1993). Für ihre Arbeit im Theater – unter anderem in Andrew Lloyd Webbers Musical „Sunset Boulevard“ – gewann sie drei Tony-Awards.

Dass auch für ältere Frauen das Leben weder privat noch beruflich vorbei ist, hat Close mehrfach bewiesen. 2006 heiratete sie in dritter Ehe den Biotech-Unternehmer David Shaw. Aus der Beziehung mit dem Produzenten John Starke hat sie eine erwachsene Tochter.Archiv
[Barbara Munker/fm]

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