Horst Tappert als Derrick und Fritz Wepper als sein Assistent Harry sind im deutschen Fernsehen Kult. Aufgrund von Tapperts Vergangenheit will das ZDF die Krimiserie „Derrick“ nun offenbar dauerhaft aus dem Programm verbannen.
Und irgendwann holt einen die Vergangenheit ein: So war der 2008 verstorbene Horst Tappert nicht immer TV-Inspektor in der deutschen Kultserie „Derrick“. Seine fragwürdige Vergangenheit während des Zweiten Weltkrieges könnte nun für seine Verbannung aus dem ZDF sorgen. Wie die „Bild“ am Freitag wissen will, will das ZDF die Kultserie mit Tappert als Protagonisten nicht mehr in seinem Programm zeigen.
2013 war bekannt geworden, dass Tappert vor seiner Karriere als Stephan Derrick in der Waffen-SS gedient hatte. Ob er dabei auch in Kriegsverbrechen verwickelt war, ist bis heute unklar geblieben. Der Schauspieler hatte sich über seine Zeit während des Zweiten Weltkrieges selbst nur zurückhaltend geäußert. Nach Bekanntwerden von Tapperts Mitgliedschaft in der SS hatte das ZDF keine „Derrick“-Wiederholungen mehr ausgestrahlt – und wird es offenbar auch in Zukunft nicht mehr tun.
„Das ZDF plant auch weiterhin keine Wiederholungen“, bestätigte ZDF-Sprecher Peter Gruhne gegenüber der „Bild“, sodass TV-Kommissar Derrick und sein Assistent Harry Klein offenbar keine Einsätze mehr im deutschen Fernsehen haben werden.
Harry-Darsteller Fritz Wepper zeigte sich der „Bild“ gegenüber mit der ZDF-Entscheidung nicht einverstanden. „Man muss eine persönliche Vergangenheit auch immer im Verhältnis zur damaligen Zeit einordnen“, stellte der 74-Jährige klar. „Ein Stück TV-Kult, das Millionen mögen, zu verdammen, weil die Geschichte eines Darstellers Fragen aufwirft, halte ich für übertrieben und eine Bevormundung der Zuschauer.“[kw]
Bildquelle:
- Inhalte_Fernsehen_Artikelbild: Destina - Fotolia.com