Spiegel TV will seine Redaktion in Hamburg bündeln und insgesamt voraussichtlich 15 Prozent der Stellen streichen. Die TV-Produktion beschäftigt derzeit 261 Mitarbeiter, davon 25 in Berlin.
Wie Spiegel TV am Montag mitteilte, soll in den nächsten Wochen über die Einsparmaßnahmen mit dem Betriebsrat und den Mitarbeitern gesprochen werden. Spiegel-TV-Geschäftsführer Cassian von Salomon sagte: „Es ist unser Ziel, die starke Position von Spiegel TV im deutschen Fernsehmarkt zu erhalten und weiter auszubauen. Dafür ist es aber unumgänglich, dass wir unsere Organisation verändern und uns leider auch von Mitarbeitern trennen.“ Der Markt werde enger, die Budgets knapper, die Geschäftsfelder immer kleinteiliger. Außerdem habe es Informationsfernsehen zurzeit auf allen Kanälen schwer, sich durchzusetzen.
„Diesen Veränderungen müssen wir uns anpassen. Insbesondere um der für uns wachsenden Bedeutung von Auftragsproduktionen gerecht werden zu können, sind schlankere und flexible Strukturen notwendig“, so von Salomon. Mit den Tochterfirmen Spiegel TV Media, Spiegel TV Infotainment und Aspekt Telefilm produziert das Unternehmen in diesem und dem kommenden Jahr für sechs auftraggebende Sender. Im Verlauf von 2010 hatte die Produktionsfirma mehrere Auftraggeber eingebüßt. So waren mehrere lukrative Formate unter anderem bei Vox und dem ZDF ersatzlos gestrichen worden.
Auch die langjährige Kooperation mit der dctp von Alexander Kluge erfährt eine bedeutsame Änderung: Als Partner von Vox verliert dctp 52 Sendeplätze von Spiegel TV. Deshalb ist geplant, auch Teile der Berliner Redaktion aufzulösen, während der Produktionsstandort Berlin erhalten bleiben soll. Die angekündigten Entlassungen wären der größte Personal-Abbau in der Geschichte des 1988 gegründeten TV-Unternehmens. „Wir sind zwar aufgefordert, an der konkreten Entwicklung von Nachfolgeformaten mitzuwirken, entschieden ist aber noch nichts“, so von Salomon. [mw]
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