Nach den hohen Einschaltquoten der Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen scheint die mediale Aufmerksamkeit auch nach dem Aus der deutschen Elf nicht zu enden. Offenbar planen DFB und ARD, künftig Bundesliga-Spiele der Damen in der „Sportschau“ zu senden.
Dies will die Boulevardzeitung „Bild“ (Donnerstagsausgabe) erfahren haben. Nach Informationen des Blattes erwägen der Ligaverband und der öffentlich-rechtliche Sender, den Spielplan der Frauen-Bundesliga umzustellen. Bisher finden die Partien ausschließlich am Sonntag statt. Jetzt solle jedoch ein Spitzenspiel auf Samstag verlegt werden, damit die ARD die Zusammenfassung in der „Sportschau“ ab 18.00 Uhr präsentieren kann.
Neben der Bundesliga diskutieren die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ARD und ZDF auch über die Anstoßzeiten der Frauen-Länderspiele, so „Bild“ weiter. Die internationalen Partien sollen künftig zu TV-affinen Zeiten am Abendangepfiffen werden. So werde das ZDF bei der Planung die erfolgreichen Quoten sowohl bei der WM als auch bei den Test-Spielen im Juli im Hinterkopf behalten, erklärte Dieter Gruschwitz, Sportchef des ZDF, dem Blatt.
Auch die ARD will die Ergebnisse der WM sorgfältig analysieren um daraus Konsequezen für die künftige Programmplanung in Bezug auf Frauenfußball zu ziehen. Dies gelte auch für Überlegungen, Frauen-Länderspiele eventuell in die Primetime zu verlegen, erklärte Axel Balkausky, Sportkoordinator der ARD. Bisher wurdenen die Frauen-Länderspiele meistens am späten Nachmittag ausgetragen.
Schon vor dem Start der WM schlug Nationalspielerin Fatmire Bajramaj vor, ein Spiel pro Wochenende aus der Frauenfußball-Bundesliga ins Programm der „Sportschau“ im Ersten zu übernehmen. Bajramaj äußerte seinerzeit die Befürchtung, dass der Frauenfußball nach der Weltmeisterschaft im eigenen Land wieder in der Versenkung verschwinden könnte (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete).
Mit dem WM-Aus gegen Japan im Viertelfinale bescherte die deutsche Frauen-Nationalmannschaft dem ZDF ein neues Rekordergebnis mit einer Quote von 59,3 Prozent der Gesamtzuschauer. Auch in der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen räumtedie deutsche Elf mit 55,6 Prozent Sehbeteiligung ab. 6,04 Millionenjunge Zuschauer fieberten mit der Frauen-Nationalmannschaft mit.Auch die WM-Gruppenspiele der Neid-Elf lieferten regelmäßig neue Höchstwerte. [frt]
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