Das spanische Staatsfernsehen TVE wird in Zukunft auf die Ausstrahlung von Stierkämpfen verzichten. Einzig die Stierhatz von Pamplona soll noch bei TVE live übertragen werden.
Fans des archaischen Spektakels werden in Zukunft beim spanischen Staatsfernsehen auf die Direktübertragung der Kämpfe verzichten müssen. Wie die „Süddeutsche Zeitung“ am Samstag berichtete, begründete der Sender die Entscheidung mit dem Schutz der jüngsten Fernsehzuschauer.
Stierkämpfe fänden meist zu einer Zeit statt, in der noch viele Kinder vor dem Fernseher sitzen würden. Das blutige Spektakel könne auf sie beklemmend wirken. „Diese Gewalt mit Tieren müssen wir ihnen deshalb mit allen Mitteln ersparen“, heißt es in einem internen TVE-Handbuch. Ausgeschlossen von der Regelung soll lediglich die alljährliche Stierhatz von Pamplona sein, bei der die Tiere durch die engen Gassen des Städtchens gejagt werden.
TVE hat das letzte Mal vor vier Jahren einen Stierkampf live übertragen. Seitdem hatte der Sender die Nichtausstrahlung solcher Veranstaltungen damit begründet, dass die Senderechte zu teuer seien.
Auch im Parlament erfreut sich die blutige Tradition immer weniger Anhänger. So scheiterte im Oktober der Antrag der konservativen Volkspartei, den Stierkampf zu einem Nationalen Kultutrgut zu erheben. In Katalonien werden ab nächstes Jahr Stierkämpfe verboten sein. [mw]
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