Bei Arte dominiert wie gewohnt Musik den späten Freitagabend: Mit von der Partie sind dabei Soul-Diva Roberta Flack und der mindestens ebenso legendäre Bariton Barry White.
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Mit dem Sexappeal seiner Stimme schrieb er Musikgeschichte: Barry White sang sich in den 70er Jahren mit samtig-sonorem Bass in die Herzen seines Publikums. In seiner über drei Jahrzehnte umspannenden Solokarriere schrieb der US-amerikanische Sänger einige der größten Disco-Hits und Soul-Hymnen aller Zeiten. Bis heute sind viele seiner Songs unvergessen – darunter „You’re the First, the Last, My Everything“, „Can’t Get Enough of Your Love, Babe“ und „Let the Music Play“. Die Dokumentation „Barry White – A Dream of Love“ zeichnet die Karriere des Musikers nach, der mit seinem erotisch-tiefen Sprechgesang in die Musikgeschichte einging.
Barry Whites musikalisches Schaffen ist unverkennbar. Auch ohne seine markante Stimme sind seine Arrangements, die Orchestrierung und Kompositionsweise sofort zu erkennen. Mit diesen Elementen prägte White den Phillysound, begründete die Disco-Bewegung und avancierte zu einer in der amerikanischen Musikgeschichte einzigartigen Popikone. 2003 endete Whites beispiellose Karriere, als er im Alter von nur 58 Jahren an Nierenversagen starb.
Barry White – A Dream of Love: 21.45 Uhr
„Killing Me Softly With His Song“ war ihr größter Erfolg. Die amerikanische Sängerin Roberta Flack gab schwarzen Frauen in der Musikindustrie eine Stimme. Eine Doku zeichnet ihre Karriere nach.
Clint Eastwood hörte ihren Song „The First Time Ever I Saw Your Face“ im Autoradio und war wie elektrisiert: Diese sehnsüchtige Pianoballade von Sängerin Roberta Flack wollte der Schauspieler unbedingt für sein Regiedebüt „Sadistico“ von 1971 verwenden – und zwar in voller Länge.
Der bereits zwei Jahre zuvor aufgenommene Song eroberte prompt die Charts. Die bislang nur Insidern bekannte Interpretin gewann 1973 ihren ersten Grammy und eine unvergleichliche Karriere kam in Gang. Die Dokumentation „Roberta Flack: Legende des Soul“, die diesen Freitag um 22.45 Uhr bei Arte läuft, erzählt die Geschichte einer Künstlerin, die gegen mannigfaltige Widerstände ihren Weg geht. Auch online verfügbar.
Doku über die Soul-Legende Roberta Flack bei Arte
Geboren wird Roberta Flack 1937 in North Carolina. Ihre Mutter arbeitet als Organistin in einer Kirche und fördert das musikalische Talent ihrer Tocher, die seit frühester Jugend Klavier spielt. Schon mit 15 geht Roberta auf die Universität, und erlebt dort die ganze Härte und Grausamkeit der Rassendiskriminierung in den USA der 1950er Jahre.
Eigentlich möchte die hochbegabte Studentin Konzertpianistin werden, aber dies ist für eine schwarze Frau zu dieser Zeit undenkbar. Also studiert Roberta Flack auch Pädagogik, wird Musiklehrerin, und gibt dann Konzerte für ihre Schülerinnen und Schüler. Dabei geht es ihr immer darum, die Freude an der Musik an andere weiterzugeben.
Etliche Zeitzeugen und Weggefährten kommen in Antonino D’Ambrosios beeindruckendem Dokumentarfilm zu Wort: Von Flacks erstem Ehemann, dem weißen Bassisten Steve Novosel, bis zur Frauenaktivistin Angela Davis oder der Künstlerin und John-Lennon-Witwe Yoko Ono. Schon bald nach ihrer Ausbildung etabliert sich Roberta Flack als Sängerin, tritt in Nachtclubs in Washington auf, und spielt mit Bob Dylan. In der Bürgerrechtsbewegung der 1960er Jahre avanciert sie zur wichtigen Pionierin, die schwarzen Frauen in der Musikindustrie eine Stimme gibt.
„Roberta Flack: Legende des Soul“: 22.45 Uhr
Ihren größten Hit landet Flack mit „Killing Me Softly With His Song“. Für diese Coverversion eines Songs der Folksängerin Lori Lieberman erhält sie 1974 ihren zweiten Grammy. In den folgenden Jahren ist die Sängerin fast ständig auf Tour, wird zur omnipräsenten Figur in der US-Musikszene. Legendär ist ihre Zuammenarbeit mit dem früh verstorbenen Soulsänger Donny Hathaway, den sie seit Schulzeiten kennt. Das Duo landetet einige Hits, bis zum tragischen Suizid von Hathaway im Januar 1980.
Freude und Schmerz scheinen untrennbar verbunden zu sein im Leben dieser Sängerin, die sagt, dass sie beim Klavierspielen Gott hören kann. Für nachgeborene Künstler sind Flacks auch von Rappern oft gesampelte Songs längst „Teil der DNA der Popmusik“. Sie selbst definiert ihre Kunst ganz einfach: „Liebe ist ein Lied, ein aufrichtiges Geschenk aus Emotionen.“
Redaktion bey; mit Material von Arte und der dpa Johannes von der Gathen
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Bildquelle:
- df-roberta-flack: Arte