Bei der diesjährigen Vierschanzentournee wurden Skisprungwettkämpfe erstmals in 3D produziert und live gesendet. Was beim Neujahrsspringen nur den Pressevertretern und VIPs vorbehalten war, könnte in Zukunft vielleicht schon für Otto Normalverbraucher Realität werden.
Beim diesjährigen Neujahrsspringen der Vierschanzentournee in Garmisch-Partenkirchen haben der Bayerische Rundfunk und Sony Professional in Kooperation mit TopVision die ersten Skisprung-Bilder in 3D live produziert. Wie Sony am Donnerstag mitteilte, wurden dabei flexible Hardware-Lösungen wie die HDFA-200 und die MPE-200 Prozessorbox von Sony eingesetzt und konnten so – trotz widriger Witterungs- und Lichtverhältnisse – 3D-Bilder von beeindruckender Qualität produzieren.
Die Idee, ein Skispringen in 3D zu produzieren, kam von Herbert Tillmann, Direktor für Produktion und Technik beim Bayerischen Rundfunk: „Als ich die ersten 3D-Aufnahmen von der Olympiaschanze sah, war ich absolut begeistert von der Qualität der Bilder. Hier hat Sony zusammen mit TopVision hervorragende Arbeit geleistet und unsere Vorstellungen eins zu eins umgesetzt. Schon in der Vorbereitungsphase hat sich gezeigt, dass die Weiterentwicklung von 3D nur in engem Austausch von Herstellern und Anwendern klappen kann. Dafür hatten wir in Garmisch-Partenkirchen die idealen Partner.“
Zwei Sony HDC-1500R waren an einer festen Kameraposition in der Nähe der Führungskamera auf dem Schiedsrichterturm installiert. Die Live-Bilder in 3D vom Neujahrsspringen konnten allerdings nur Besucher des Pressezentrums und des VIP-Zelts vor Ort bestaunen. In der Regie hatte das 3D-Team Zugriff auf die HD-Signale von 16 Kameras. Für die Übertragung konvertierten die Produktionsprofis jeweils ein passendes Signal in 3D. Die Kombination aus Live-3D-Aufnahmen und umgewandelten 2D-Signalen lief laut Sony reibungslos.
Entsprechend zufrieden war Georg Beyer, Key Account Manager bei Sony Professional: „Genau so stelle ich mir einen gelungenen Testlauf vor. Wir hatten vergleichsweise geringe Mittel zur Verfügung und teilweise schwierige Wetterbedingungen vor Ort. Dennoch ist es uns gelungen, 3D-Bilder von der Schanze in Spitzenqualität zu übertragen. Wir haben hier heute gezeigt, dass Skispringen in 3D bestens funktioniert.“ Ob aus diesem Testlauf für nur einige Wenige in Zukunft 3D-Übertragungen von Skisprungwettlämpfen im TV werden entscheidet aber nicht nur die Technik sondern auch die Bereitschaft der TV-Redaktionen und das Zuschauerinteresse. [mw]
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