Das Norwegische Fernsehen setzt auf Slow TV und will eine Woche lang die Wanderung der Rentiere live übertragen. Probleme bereiten dabei die abgelegene Lage, die den Satellitenempfang ausschließt, und die Tiere.
Nach der Live-Übertragung von Strickmarathons und tagelangen Schifffahrten beglückt das norwegische Fernsehen seine Zuschauer nun mit Slow TV aus dem Tierreich. Eine knappe Woche lang soll auf dem Sender NRK 2 ununterbrochen eine Rentier-Wanderung vom Hochland bis an die Küste zu sehen sein. Ein Fernsehteam will die Tiere im Frühjahr 2017 begleiten. „Das wird Hardcore Slow TV“, sagte Projektleiter Thomas Hellum der Deutschen Presse-Agentur. „Es geht extrem langsam zu und führt zurück in die Natur.“
Doch bevor die Pläne in die Tat umgesetzt werden können, muss der Sender einige Herausforderungen meistern – zum Beispiel die Live-Übertragung aus dem Norden, wo der Satelliten-Empfang ein Problem ist. „Wir können keine Hubschrauber nutzen, weil das die Tiere stört“, sagte Hellum. Außerdem muss die Show sehr spontan starten, weil niemand ganz genau weiß, wann die Rentiere sich auf die Reise machen. „Sie können uns ja auch nicht Bescheid sagen.“
Manche Herden sind zwar drei Wochen unterwegs, im Fernsehen wird aber nur bis zu eine Woche der Wanderung zu sehen sein. „Alles andere wäre selbst für Slow TV ein bisschen zu langsam“, sagte Hellum. [dpa/kw]
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