Die Pay-TV-Plattform Sky Deutschland sieht nach einer langen Dürreperiode Licht am Ende des Tunnels. Für das vierte Quartal 2010 konnte das Unternehmen am Mittwochmorgen für alle wesentliche Kennzahlen klare Steigerungen ausweisen.
So verbuchte der Bezahlanbieter einen Nettoanstieg um 131 000 auf jetzt insgesamt 2,653 Millionen zahlende Abonnenten. Zum Vergleich: 2009 war der Wert zwischen Oktober und Dezember lediglich um 39 000 Kunden angestiegen. Brutto belief sich die Steigerung auf 208 000 Abonnenten. Das entspricht einem Anstieg um satte 24 Prozent im Jahresvergleich. Auch bei der rollierenden Zwölf-Monats-Kündigungsquote präsentiert sich Sky deutlich verbessert. Sie sank gegenüber dem Vorjahr von 21,6 auf 16,2 Prozent. Das sei der niedrigste Stand seit 21 Quartalen, hieß es.
Zum Wachstumstreiber entwickelt sich dabei zunehmend das hochauflösende Programmangebot des Anbieters. Binnen Jahresfrist kletterte der Anteil der HD-Abonnenten von 10,9 auf 22,4 Prozent. Allein in den vergangenen drei Monaten konnte Sky 133 000 neue HD-Kunden begrüßen. Vorstandschef Brian Sullivan gelang auch das Kunststück, den monatlichen Durchschnittsumsatz pro Abonnent nachhaltig zu steigern. Für das vierte Quartal werde ein ARPU-Rekord von rund 30 Euro erwartet, teilte Sky am Vormittag mit.
Auch im Blick auf das Gesamtjahr 2010 schnitt das Unternehmen deutlich besser ab. Mit 183 000 netto hinzugewonnenen Abonnenten lag die Kennzahl um den Faktor 2,5 höher als im Jahr zuvor. Seit Januar schlossen 325 000 HD-Kunden neue Verträge ab. Auch liege der Verlust vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) am unteren Ende der zuvor kommunizierten Bandbreite. Abschließende Zahlen lagen zunächst noch nicht vor, das Management rechne jedoch mit einem Wert zwischen 260 und 270 Millionen Euro.
Für das Gesamtjahr 2011 prognostiziert Sky nach wie vor rote Zahlen, es werde aber ein „deutlich besseres EBITDA als in 2010 erwartet“. Als Gründe für die positive Entwicklung will das Unternehmen „die zunehmende Wertschätzung der neuen und bestehenden Abonnenten für das einzigartige Angebot von Sky“ ausgemacht haben und verwies auf führende Angebote im Premium-Bereich bei Sport, Spielfilmen, HDTV und 3D.
Brian Sullivan, CEO von Sky Deutschland, sagte: „Nach der guten Entwicklung im dritten Quartal haben wir uns in allen wesentlichen Kennzahlen im vierten Quartal weiter deutlich verbessert.“ Auch wenn man noch einen langen Weg vor sich habe, sehe man sich durch die Entwicklung der Kennzahlen und Kundenzufriedenheit bestätigt. Die Initiativen in den Bereichen Inhalte, Innovationen und Dienste hätten die notwendige Schwungkraft erzeugt, um nachhaltige Wirtschaftlichkeit zu erreichen.
Da die Geschäftsentwicklung im 4. Quartal 2010 die positiven Trends bestätige, die sich im Laufe des letzten Jahres abgezeichnet hätten, habe Sky Deutschland mit dem Mehrheitseigentümer News Corp aus dem Imperium von Medienmogul Rupert Murdoch vereinbart, die Bruttoerlöse aus der am 2. August 2010 bekanntgegebenen Kapitalrunde von 340 Millionen auf 400 Millionen Euro aufzustocken. Damit sei die finanzielle Flexibilität von Sky erhöht und weitere Mittel für zusätzliche Investitionen – speziell im HD-Bereich – zur Verfügung gestellt, die die positive Entwicklung unterstützen, so Sullivan.
Die beiden größten Darlehensgeber von Sky Deutschland hätten der Aufstockung der Finanzmittel bereits zugestimmt, hieß es. Die formelle Zustimmung aller Darlehensgeber werde in den nächsten Wochen vor der Begebung der Wandelanleihe Ende Januar 2011 erwartet. Ursprünglich hatte Sky die Vorlage seiner Geschäftszahlen erst für Februar angekündigt, aufgrund von Ad-hoc-Bestimmungen wegen der positiven Geschäftsentwicklung die Veröffentlichung der vorläufigen Kennzahlen aber vorziehen müssen.
Update 9.17 Uhr: Zusätzliche Informationen im letzten Absatz ergänzt[ar]
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