Sky Deutschland hat am Donnerstag seine Zahlen für das vierte Quartal 2010 vorgelegt. Die Zahl der HD-Kunden hat sich auf 593 000 nahezu verdoppelt, auch der Umsatz stieg deutlich. Trotzdem verblieb unter dem Strich ein Fehlbetrag.
Die Gesamtzahl der Netto-Neuabonnenten legte zwischen Oktober und Dezember um 131 000 auf einen neuen Höchststand von 2 653 000 zu. Mit einem
Nettowachstum von 183 000 Neuabonnenten konnte Sky Deutschland auch für das Gesamtjahr einen deutlichen Aufwärtstrend verbuchen. 2009 hatte der Wert noch bei 70 000 gelegen. Brutto entschieden sich im abgelaufenen Jahr 599 000 (2009: 597 000) Kunden neu für einen Vertrag mit dem Bezahlanbieter.
Die rollierende 12-Monats-Kündigungsquote verringerte sich auf 16,2 Prozent und die vierteljährliche annualisierte Kündigungsquote auf 11,8 Prozent. Beide Werte befinden sich damit nach Angaben vom Donnerstagvormittag auf dem niedrigsten Niveau seit über fünf Jahren. Auch der HDTV-Service erwies sich mit 325 000 Neukunden im Gesamtjahr, davon 133 000 allein im vierten Quartal, als starker Wachstumstreiber. Werden Kunden mit HD-fähigen Set-Top-Boxen berücksichtigt, die momentan HD-Welt-Kanäle kostenlos beziehen, steigt die HD-Kundenbasis sogar auf über 900 000.
Aufgrund der Zuwächse bei den Erlösen aus Abonnements und Werbung konnte Sky Deutschland den Umsatz im 4. Quartal auf 263,7 Millionen Euro steigern (IV 2009: 230,2 Millionen). Der durchschnittliche Monatsumsatz pro Abonnent (ARPU) erreichte einen neuen Höchstwert von 30,22 (27,45) Euro. Die Gesamtkosten stiegen im Drei-Monats-Abschnit auf 378,9 (321,6) Millionen. Sky führte das auf gestiegene Vertriebskosten sowie dem Ausbau des HD-Programmangebots zurück.
Weiterhin erhöhten sich die sonstigen betrieblichen Aufwendungen im Zusammenhang mit Aktionärsklagen durch Sonderaufwendungen von 13,6 Millionen Euro. Dadurch lief vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) zwischen Oktober und Dezember ein Verlust von 101,7 Millionen Euro auf. Nach Steuern belief sich der Fehlbetrag auf 139,4 (IV 2009: -114,0) Millionen Euro.
Im Gesamtjahr kletterten die Umsätze um 8,4 Prozent von 902,1 auf 977,8 Millionen Euro. Den Löwenanteil steuerten Abonnements mit einem 18,6-prozentigen Anstieg auf 881,5 Millionen Euro bei, 2009 waren es nur 743,0 Millionen Euro gewesen. Der EBITDA-Verlust lag mit 268,6 Millionen Euro noch leicht über dem Niveau des Vorjahres (-262,7). Nach Steuern verblieb ein Fehlbetrag von 407,6 Millionen Euro in den Kassen – eine deutliche Verbesserung zum Vorjahr mit einem Defizit von 676,5 Millionen Euro. Zeitgleich verdoppelte sich die Nettoverschuldung nahezu von 162,4 auf aktuell 319,3 Millionen Euro.
Brian Sullivan, CEO von Sky Deutschland, sagte, Sky habe im vergangenen Jahr wichtige Schritte nach vorne gemacht und wesentliche Verbesserungen in allen Unternehmensbereichen erzielt. Er sei „ermutigt durch unsere Fortschritte“, sehe aber, dass sich das Unternehmen noch immer an der Anfangsphase seiner Entwicklung befinde und es noch viel zu tun gebe. Für 2011 liege der Schwerpunkt auf der Einführung weiterer hochwertiger Services. Dazu gehört auch der angekündigte 24-Stunden-Sender Sky Sport News HD, der im Winter starten soll (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). „Dies ist aber erst der Anfang. Sie können noch viel, viel mehr von uns erwarten“, sagte Sullivan. [ar]
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