Die deutsche Pay-TV-Plattform Sky hat den Start eines eigenen Unterhaltungskanals nach Vorbild des britischen Sky One auf Anfrage von DIGITAL FERNSEHEN nicht pauschal ausgeschlossen.
Der Medienrat der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) hatte am vergangenen Donnerstag grünes Licht für einen Lizenzantrag von Sky mit dem undurchsichtigen Arbeitstitel „Sky C“ gegeben und mitgeteilt, es handele sich dabei um ein „24-stündiges Unterhaltungsprogramm, das aus fiktionalen und nonfiktionalen Formaten besteht und für alle Alters- und Zielgruppen gemacht ist“ (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
In Medien waren daraufhin Spekulationen über die zeitnahe Aufschaltung eines mit Filmen, Shows und Reality-Formaten bestückten „Sky C“ aufgekommen, nachdem Vorstandschef Brian Sullivan in mehreren Zeitungsinterviews ein stärkeres Engagement im Bereich Eigenproduktionen angedeutet hatte, um mit Formaten wie der bereits gestarteten Bundesliga-Show „Samstag Live!“ Anreize für Neukunden zu schaffen.
Einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ vom Vortag, wonach Sullivan Plänen für einen eigenen Unterhaltungskanal eine Absage erteilt habe und lediglich einzelne Sky-exklusive Formate auf Sky Cinema platzieren wolle, trat die Sky-Pressestelle entgegen: „Dieses vermeintliche ‚Nein‘ ist uns nicht bekannt“, hieß es gegenüber DIGITAL FERNSEHEN.
Zu konkreten Planungen für „Sky C“ wollte sich Sky zunächst nicht äußern, betonte aber, die Aussage, dass die Plattform außerhalb der klassischen Sportberichterstattung künftig vermehrt auf Eigenproduktionen im Show- und Unterhaltungsbereich setze, sei korrekt. Sullivan habe sich dazu klar geäußert: „Kurzfristig sind andere Dinge wichtiger, aber wir werden diesen Weg gehen“, hieß es aus der Pressestelle.
In den Bereich zwischen Dichtung und Wahrheit verwies das Unternehmen dagegen „SZ“-Angaben über die bevorstehende Aufschaltung einer HD-Variante des Pay-per-View-Angebots Sky Select und das Offline-Streaming einer Mediathek mit aktuellen Filmen und Serien auf den Festplatten-Receivern seiner HD-Abonnenten. „Bei diesen beiden Themen handelt es sich um Spekulationen des Autors in der ‚Süddeutschen Zeitung‘. Wir haben uns ihm gegenüber dazu nicht geäußert.“
Die „Süddeutsche Zeitung“ hatte in ihrer Dienstagsausgabe einen ausführlichen Blick hinter die Kulissen des Bezahlsenders geworfen und einen Blick in die Kristallkugel geworfen, wie Sky in den kommenden Monaten die für den Break-Even gesetzte Grenze von drei Millionen Abonnenten übertreffen könnte (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). [ar]
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