Trotz der optimistischen Haltung von News-Corp-Europachef James Murdoch zur Beteiligung am Bezahlsender Sky Deutschland mahnt dessen Vorstandsvorsitzender Brian Sullivan zu Realismus. Es sei noch viel zu tun, Sky schreibe nach wie vor keine schwarzen Zahlen.
Das ließ Sullivan am Donnerstag auf der Tagung „Bezahlfernsehen – Sein Wert, sein Preis“ der Bayerischen Landesmedienanstalt in München durchblicken. „Wir müssen noch viel verbessern“, sagte Sullivan wörtlich. Auf der Konferenz „Digital Life Design“ in München hatte James Murdoch am Dienstag erklärt, dass sich wegen des gestiegenen Kurses der Sky-Aktie das Engagement seines Unternehmens bei Sky mittlerweile rechne (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
Diese Aussage war in verschiedenen Medien fehlinterpretiert und als Indiz herangezogen worden, dass Sky in Deutschland derzeit schwarze Zahlen schreibe. Dass das keineswegs der Fall ist, stellte Sullivan nochmals klar: „Wir verlieren noch immer viel Geld. Das müssen wir ändern“. Trotzdem befinde sich der Konzern auf einem guten Weg. So sei es gelungen, im zweiten Halbjahr 2010 das Kundenwachstum auf eine solide Basis zu stellen.
Sullivan verwies zudem auf eine stark gesunkene Kündigungsrate auf Abonnentenseite. Diese sei der beste Indikator für ein funktionierendes Geschäft. Zudem habe Sky aktuell mehr als 500 000 Premium-HD-Abonnenten. Darunter versteht er Kunden, die nicht die vier im Basispaket verbreiteten HD-Kanäle empfangen, sondern gegen Aufpreis gezielt hochauflösende Angebote im Sport- oder Filmbereich hinzubuchen. Unter dem Strich hat Sky im Schlussquartal 2010 insgesamt 131 000 Abonnenten hinzugewonnen und hat aktuell 2,6 Millionen Kunden. [mw/ar]
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