Sherlock Holmes ermittelt im modernen London

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Sherlock Holmes in moderne Zeiten versetzt – das könnte auch schief gehen. Die Briten aber lieben die BBC-Version des „Sherlock“ von Heute. Während auf der Insel bereits die zweite Staffel gedreht wird, kommt „Sherlock“ nun auch ins deutsche TV.

Karierte Mütze, Pfeife im Mund und eine Lupe in der Hand – so stellt sich die Welt den Meisterdetektiv Sherlock Holmes vor. Kann die wohl berühmteste Krimifigur der Welt aus dem viktorianischen London in die Metropole von Heute versetzt werden? Funktionieren die legendären Geschichten von Schriftsteller Arthur Conan Doyle auch im 21. Jahrhundert? Hat Sherlocks Spürsinn im Zeitalter von High-Tech-Kriminologie noch eine Chance?
 
Die Briten meinen dazu jedenfalls Ja. Die drei TV-Filme der BBC, die den Zeitsprung gewagt haben, liefen höchst erfolgreich. Nun kommen sie auch nach Deutschland. Die ARD hat sich „Sherlock“ gesichert und zeigt die drei Teile vom 24. Juli an jeweils sonntags um 21.45 Uhr. Die BBC dreht mittlerweile im walisischen Cardiff bereits die zweite Runde.

Einerseits ist der Detektiv zwar kaum wiederzuerkennen. Andererseits aber durfte er doch auch viele seiner Schrulligkeiten in die Moderne mitnehmen. Der Sherlock des Jahres 2011 ist Anfang 30, hat sein Apple-Laptop quasi auf den Schoß geklebt und wohnt in einer ziemlich chaotischen WG. Gespielt wird er vom Briten Benedict Cumberbatch. In Deutschland ist der Mime unter anderem durch seine Rolle als Fiesling im Drama „Abbitte“ mit Keira Knightley bekannt. Derzeit dreht er mit Steven Spielberg dessen neues Projekt „War Horse“.
 
Die Rolle des berühmten Gehilfen Doktor John Watson hat der Brite Martin Freeman übernommen, der bald als „Hobbit“ in der heiß ersehnten Verfilmung des Kultbuches von „Herr der Ringe“-Autor J.R.R. Tolkien zu sehen sein wird. Gute Gründe also für Filmfreaks, sich an die Gesichter der beiden Hauptdarsteller zu gewöhnen.
 
„Als ich zum ersten Mal von der Idee gehört habe, Sherlock Holmes in die Moderne zu verfrachten, dachte ich: Das kann nicht funktionieren“, erinnert sich Freeman an die Anfänge von „Sherlock“. Als er dann aber das Drehbuch gelesen habe, sei er sofort gefangen gewesen. Für die moderne Variante hat das Autorenteam Mark Gattis, Steven Moffat und Steve Thompson Elemente aus den Romanen und Kurzgeschichten Doyles aufgegriffen und daraus Geschichten für Heute gemacht. Im ersten Film etwa, „Ein Fall von Pink“, entlarven
Sherlock und Watson mutmaßliche Selbstmorde als die gut getarnten Taten eines Serienkillers. „Der blinde Banker“ spielt im Investmentbanker-Milieu.
 
„Es war uns sehr wichtig, dem Geist von Doyle treu zu bleiben“, sagt Gattis über die Drehbücher. Außerdem habe man die Beziehung zwischen Holmes und Watson in den Blick rücken wollen. „Das ist eines der wichtigsten Elemente, die die Geschichten bis heute so interessant machen.“ So bleibt Holmes der geniale, verschrobene Chaot. Watson übernimmt die feinfühligen Konversationen mit Opfern und Zeugen. Neben Action und Spannung gibt es deshalb auch besten britischen Humor, wenn Holmes in seiner direkten Art genau das sagt, was er denkt – und Watson das Schlimmste zu verhindern versucht. [dpa]

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155 Kommentare im Forum
  1. AW: Sherlock Holmes ermittelt im modernen London Hmmm, werbefrei im "Ersten" ... da schaut mal doch mal gerne rein!
  2. AW: Sherlock Holmes ermittelt im modernen London Na, das war doch mal eine erfrischende Abwechslung im ÖRR Krimieinerlei. Freu mich schon auf die nächsten Folgen. Juergen
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