Vier Oscars gibt es für das Kinomärchen „Shape of Water“. Der Afro-Amerikaner Jordan Peele schreibt Oscar-Geschichte. Und ein Oscar geht nach Deutschland – für visuelle Effekte.
Das fantasievolle Kinomärchen „Shape of Water – Das Flüstern des Wassers“ ist mit vier Oscars ausgezeichnet worden. Das Werk des mexikanischen Regisseurs Guillermo del Toro gewann die Trophäen als bester Film und für die beste Regie. Außerdem gab es Preise für die Filmmusik und das Produktionsdesign.
Zwei Schauspieler-Auszeichnungen gingen an die Tragikomödie „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“. Die 60-jährige Frances McDormand wurde für ihre Rolle als kämpferische Mutter nach der Ermordung ihrer Tochter für die beste Hauptrolle geehrt – zum zweiten Mal nach 1997, als sie mit „Fargo“ gewann. Ihr Filmkollege Sam Rockwell (49) bekam den Oscar für seine Nebenrolle als rassistischer Kleinstadtpolizist.
Regisseur und Autor Jordan Peele schrieb Oscar-Geschichte: Mit seiner Horror-Komödie „Get Out“ gewann er als erster Afro-Amerikaner den Preis für das beste Original-Drehbuch.
Der Brite Gary Oldman wurde für seine Verkörperung des britischen Premierministers Winston Churchill in „Die dunkelste Stunde“ mit dem Hauptdarsteller-Oscar ausgezeichnet. Das Historiendrama erhielt auch eine Auszeichnung in der Kategorie Make-up/Frisur. Beste Nebendarstellerin wurde Allison Janney – im Drama „I, Tonya“ spielt sie die ehrgeizige Mutter der Eiskunstläuferin Tonya Harding.
Von den mehrfachen deutschen Oscar-Hoffnungen erfüllte sich nur eine: Gerd Nefzer aus Schwäbisch Hall, der in der Filmschmiede Potsdam-Babelsberg arbeitet, erhielt die Trophäe für die besten visuellen Effekte. Der 52-Jährige wurde mit drei Kollegen für die Arbeit an „Blade Runner 2049“ ausgezeichnet – der Science-Fiction-Film wurde außerdem für die beste Kamera geehrt. Weitere deutsche Oscar-Hoffnungen wurden enttäuscht.
Moderator Jimmy Kimmel hatte die Gala mit zahlreichen Spitzen zum Missbrauchsskandal in Hollywood eröffnet. „Oscar ist derzeit der beliebteste und am meisten respektierte Mann“, sagte der 50-Jährige in der Nacht zu Montag und ergänzte: „Er hält seine Hände dort, wo man sie sehen kann.“ Er sei nie unflätig, und am wichtigsten: „Kein Penis.“ „Das ist ein Mann, von dem wir mehr in dieser Stadt brauchen.“ Kimmel spielte damit auf die Missbrauchsvorwürfe gegen Produzent Harvey Weinstein und weitere Männer im Filmgeschäft an.
In den technischen Kategorien räumte das Kriegsdrama „Dunkirk“ drei Oscars ab (Tonmischung, Tonschnitt, Filmschnitt). Je einen Oscar bekamen das Gesellschaftsdrama „Der seidene Faden“ (Kostümdesign) und das Liebesdrama „Call Me By Your Name“ (adaptiertes Drehbuch). Der Zeichentrickfilm „Coco“ holte zwei Trophäen: als bester Animationsfilm und für den besten Filmsong.
Der Auslands-Oscar ging in diesem Jahr nach Chile an Sebastián Lelio mit seinem Film „Eine fantastische Frau“. Beste Dokumentation wurde „Icarus“ von Bryan Fogel und Dan Cogan über die russischen Doping-Machenschaften der vergangenen Jahre.
[dpa]
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